Medienberichten zufolge sollen in Indonesien acht wegen Drogenhandels zum Tode verurteilte Gefangene exekutiert worden sein. Bei den Hingerichteten handele es sich um zwei Australier, einen Brasilianer, einen Indonesier und vier Afrikaner.

Cilacap - In Indonesien sind acht wegen Drogenhandels zum Tode verurteilte Gefangene Medienberichten zufolge kurz nach Mitternacht (Ortszeit) durch ein Erschießungskommando exekutiert worden. Bei den Hingerichteten handele es sich um zwei Australier, einen Brasilianer, einen Indonesier und vier Afrikaner, berichteten der Sender MetroTV und die Zeitung „Jakarta Post“ in der Nacht zum Mittwoch. Die Erschießung einer ebenfalls zum Tod verurteilten Philippinerin wurde demnach kurzfristig aufgeschoben.

 

Die Häftlinge warteten im Hochsicherheitsgefängnis auf der Insel Nusakambangan seit Tagen auf die Exekution durch ein Erschießungskommando, nachdem sämtliche Berufungsanträge und Gnadenappelle negativ beschieden worden waren. Unter den Todeskandidaten waren auch die beiden australischen Drogenhändler Myuran Sukumaran und Andrew Chan, die als Anführer der Drogenbande „Bali Nine“ wegen Heroinschmuggels nach Indonesien zum Tode verurteilt worden waren.

Australien hatte wochenlang vergeblich gegen die Exekution der beiden Männer protestiert. Die Hinrichtung des Franzosen Serge Atlaoui wurde dagegen nach Protesten der französischen Regierung zunächst zurückgestellt. Trotz der internationalen Proteste hielt Indonesiens Präsident Joko Widodo an den Hinrichtungen fest, die seiner Darstellung nach notwendig sind, um einen nationalen Notstand wegen des steigenden Drogenkonsums zu bekämpfen.

Indonesien zählt zu den Ländern mit den strengsten Drogengesetzen weltweit. Erst im Januar waren unter internationalem Protest sechs Menschen wegen Drogendelikten hingerichtet worden, darunter fünf Ausländer.