Zwei Computer-Vereine aus Wangen und Rohr haben in einem Heim für Flüchtlinge in Stuttgart-Rohr ein Internetcafé und WLAN installiert. Nun können die Flüchtlinge einfacher mit ihren Familien kommunizieren.

Wangen/Rohr - Endlich haben die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft an der Arthurstraße in Stuttgart-Rohr einen direkten Draht zu ihren Familien im Ausland. Dank den Mitgliedern des Wangener Computer-Clubs shack und des Vereins Freifunk Stuttgart können die Flüchtlinge per E-Mail, Skype oder über soziale Medien mit ihren Lieben in der Heimat kommunizieren. Mitglieder von shack richteten für sie ein Internetcafé ein. Freiwillige des Vereins Freifunk sorgten für eine drahtlose Verbindung ins weltweite Netz.

 

Mit der Planung des Internetcafés begannen die Computer-Experten bereits im Sommer 2014. „Vier baugleiche Rechner wurden ausgewählt und mit einem Satz essenzieller Software bestückt“, so Gregor Jehle vom Verein shack. „Die Privatsphäre und Sicherheit der Benutzer war ein Kernpunkt der Vorarbeiten.“

Förderung der Integration und Zugang zum Netz

Zunächst hatten die Bewohner des Flüchtlingsheims nur einen beschränkten Zugriff auf die Rechner, weil das Internetcafé nur zeitweise geöffnet war. Doch vor Kurzem richteten Mitglieder des Vereins Freifunk Stuttgart eine drahtlose Internetverbindung ein. So können die Flüchtlinge nun auch außerhalb des Internetcafés surfen und online kommunizieren. „Dadurch ist der Kontakt zu daheimgebliebenen Familienmitgliedern und Freunden einfach möglich“, sagt Jehle. „Das fördert auch die Integration in unsere Gesellschaft, die ohne Zugang zum Netz nur noch schwer vorstellbar ist.“

Ermöglicht wurde die Digitalisierung des Flüchtlingsheims durch Spenden und das Engagement der freiwilligen IT-Experten. Für diesen Einsatz sind die Flüchtlinge den Helfern sehr dankbar.

Große Erleichterung für die Flüchtlinge

„Das ist schon eine riesige Erleichterung für die Menschen“, sagt Tamara Stojanovic vom Flüchtlingssozialdienst der Awo Stuttgart, der das Flüchtlingsheim an der Arthurstraße in Rohr betreibt. „Bisher mussten die Bewohner mit Surfsticks ins Internet, das war natürlich recht teuer. Jetzt können sie im Internetcafé und per WLAN surfen und kommunizieren.“ Die meisten Bewohner, so Stojanovic, hätten ein eigenes Smartphone oder einen eigenen Laptop. Mit einer Drahtlos-Verbindung könnten sie diese Geräte nun jederzeit in aller Privatsphäre nutzen. Dadurch werde den Flüchtlingen auch die Job- oder Wohnungssuche erleichtert. Lediglich die Signalstärke des WLAN ist nach den Worten von Stojanovic „noch nicht ideal“. Diese müsse noch ausgebaut werden.

Wie die shack-Mitglieder betonen, könnte die technische Ausstattung von Flüchtlingsheimen in Stuttgart künftig deutlich besser vorbereitet werden. Mit speziellen Ethernet-Anschlüssen sei die Vernetzung nicht nur viel einfacher, sondern auch kostengünstiger als ein nachträglicher Einbau