Der inklusive Skatepark in Geislingen ist ein beliebter Treffpunkt für BMX-Fahrer, Skateboarder und Sportrollstuhlfahrer. Weil der Stadtjugendring zum Jahresende aus dem Projekt aussteigt, wird ein neuer Träger gesucht.

Region: Corinna Meinke (com)

Geislingen - An diesem Sonntag ist es wieder soweit: Der Skatepark Geislingen lädt alle Anhänger der schnellen Rollen und Räder zu einem Workshop ein. Mehrmals im Jahr können Interessierte unter Anleitung über die Rampen düsen oder sich auf der Ebene allmählich einrollen. Zur Verfügung stehen nicht nur BMX-Räder und Skateboards, auch Sportrollstühle können ausgeliehen und erprobt werden, denn die Anlage ist inklusiv ausgelegt.

 

Das Projekt, das jüngst mit dem Inklusionspreis des Landkreises Göppingen ausgezeichnet wurde, „ist ein Aushängeschild für Geislingen“ findet Holger Schrag, der sich gemeinsam mit seinen Kollegen im Vorstand des Stadtjugendrings für den Aufbau der Anlage stark gemacht hat. Das Interesse am Umgang mit Sportrollstühlen ist inzwischen auch zum benachbarten TV Altenstadt durchgedrungen. So hatte sich der Verein die sportlich gebauten Fortbewegungsmittel im vergangenen Jahr ausgeliehen und mit der gesamten TVA-Jugend einen Parcours vom Schlachthof zum Sternplatz organisiert.

Trägerschaft des Stadtjugendrings geht zu Ende

Tatsächlich erhofft sich der Stadtjugendring eine noch engere Zusammenarbeit seines Ziehkinds Skatepark mit desen sportlicher Nachbarschaft, denn die Jugendvertretung stemmt das Projekt im dritten Jahr und hat seinen Ausstieg für Ende 2015 bereits angekündigt. Durch einen Bericht in der Lokalzeitung hellhörig geworden, habe der TVA als größter Geislinger Spartenverein Interesse an einer Kooperation angekündigt, sagt Schrag und freut sich, dass erste Gespräche auf Vorstandsebene für Juni vereinbart sind.

Unterstützt wird der Park noch von zahlreichen weiteren Partnern, zum Beispiel auch vom Kreisjugendring, der Trainer für die jeweiligen Workshops stellt. Dazu zählt auch Markus Dehnert, der in der Geschäftsstelle des Kreisjugendrings arbeitet und sich als Rollstuhlfahrer dafür einsetzt, dass auch junge Menschen ohne Behinderung „mal in einen Rolli reinsitzen“ und Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam Sport machen können. Im Rollstuhl ändere sich die Perspektive und man könne lernen, wie es sich anfühlt ein- oder zweihändig anzuschieben und wie man Kurven und Slaloms fährt.

Workshop an diesem Sonntag

„Da erleben viele einen Aha-Effekt und gehen mit der Zeit unbefangener mit Rollifahrern um“, hat Dehnert festgestellt. Kooperiert wird auch mit der Stiftung Haus Lindenhof und der Lebenshilfe mit denen gemeinsam in dem barrierefreien Skatepark und darüber hinaus alle möglichen sportlichen Angebote für Menschen mit und ohne Behinderungen veranstaltet werden. So gab es beispielsweise im vergangenen Jahr eine große Rollstuhl-Rallye, in der verschiedene Teilnehmergruppen Aufgaben im gesamten Stadtgebiet per Rollstuhl erledigen sollten.

Der Skatepark ist auch immer wieder Austragungsort für Wettbewerbe. So findet am 6. und am 7. Juni zum dritten Mal der Fivevalley-Contest statt, bei dem sich Skater- und BMX-Fahrer aus ganz Süddeutschland treffen, kündigt Schrag an.