Das Künstlernetzwerk permaneNT bietet „Stille Tage“ mit Theater und Poesie zum Stressabbau. Die Reihe ermuntert zu Atempausen im täglichen Hamsterrad.

Nürtingen - Verweilen und Augenblick“ – unter dieser Überschrift beginnen jetzt die „Stillen Tage“ in Nürtingen. Das Gemeinschaftsprojekt des Künstlernetzwerks permaneNT, des Trägervereins Freies Kinderhaus und des Forums zukunftsfähiges Nürtingen will das Bewusstsein schärfen für die Notwendigkeit des Luftholens in einer hektischer werdenden Welt.

 

Zum Auftakt gibt es am Mittwoch, 8. November, den Vortrag „Wer treibt uns an? Gedanken zur gestressten Gesellschaft“ von Katharina Roth. Wer hetzt uns und warum lassen wir uns im Alltag, bei der Arbeit,in der Familie, ja sogar im Urlaub hetzen? Und ist ein Leben ohne Stress dauerhaft möglich? Um solche Fragen wird es in der Alten Seegrasspinnerei von 19.30 Uhr an gehen. „Formen des gelingenden Umgangs mit der Zeit“ widmen sich am 12. November der Thomas Oser und die Klangkünstlerin Alexandra Ott. Bei der musikalisch-philosophischen Matinee steht im Mittelpunkt die Kunst, den Augenblick – den die alten Griechen Kairos nannten – zu ergreifen und das mußevolle Verweilen in der Zeit.

Ein Tanz-Workshop lädt zum Verweilen in der Bewegung ein

Ein Abend mit poetischen Texten, Tonfolgen und improvisierten Szenen der Theatergruppe Charmeützel setzt am 17. November um 20 Uhr die „Stillen Tage“ fort. Die japanische Tänzerin Sawako Nunotani zeigt eine Choreografie, und der bildende Künstler Jörg Seemann projiziert eine Auswahl seiner Bilder an die Wand.

Erfahrungsräume zum Thema „Verweilen und Augenblick“ gestalten Künstler tags darauf zwischen 14 und 18 Uhr in der Seegrasspinnerei. Alexandra Ott bietet einen Drum-Circle zum Stressabbau und ein Gong-Bad zur Entspannung. Und Sawako Nunotani geht in einem Tanz-Workshop der Frage nach, wie sich in der Bewegung verweilen lässt. Ein Sandmandala streuen tibetische Mönche vom 22. bis zum 30. November. Täglich von 13 bis circa 19 Uhr können Interessierte mitverfolgen, wie das Mandala entsteht. Die buddhistischen Mönche eröffnen und schließen jeden Tag mit einem Ritual. Das Ergebnis ist nicht dauerhaft, am 30. November wird das Mandala um 15 Uhr in einen Bach gestreut. Die Eröffnungszeremonie am 22. November beginnt um 17 Uhr.

Stefanie Kerker hat die „Lizenz zum Trödeln“

„Von der Unruhe der Welt“ handelt das Café denk.art am 26. November. Thomas Oser gibt dabei von 11 bis 13 Uhr einen ideengeschichtlichen Überblick über die Unruhe und ihre Gegenspielerin – die Muße. Ein Musik-Kabarett mit Stefanie Kerker am 2. Dezember von 20 Uhr an bildet den Schlusspunkt der „Stillen Tage“. Stefanie Kerker hat die „Lizenz zum Trödeln“ – allerdings auch Probleme, davon Gebrauch zu machen.