Am Donnerstag eröffnet in Holzheim der erste CAP-Markt im Kreis Göppingen. Dort werden nicht nur behinderte Mitarbeiter beschäftigt. Der Lebensmittelmarkt bietet auch den Kunden besonderen Service.

Göppingen - Die ersten Kunden stehen schon vor der Tür und fragen, wann der neue Lebensmittelmarkt in Holzheim denn endlich öffne. Ende Mai hatte der Göppinger Teilort seinen Lebensmittelmarkt verloren. Der Treff mitten im Ortszentrum hat aufgegeben. Doch ein Nachfolger stand durch Vermittlung von Edeka bereits auf der Matte. Die Neue Arbeit, ein Tochterunternehmen der evangelischen Gesellschaft Stuttgart, eröffnet dort am Donnerstag ihren 13. CAP-Laden in der Region. CAP leitet sich ab vom englischen Wort „Handicap“. In dem Markt werden rund die Hälfte der zehn bis 14 Mitarbeiter Menschen mit Behinderungen sein.

 

Mitarbeiter werden nach ihren Fähigkeiten eingesetzt

Sie werden je nach ihren Fähigkeiten eingesetzt. „Das kann an der Kasse sein, für das Befüllen der Regale oder auch, um Bestellungen zu machen. Das ist immer sehr individuell“, erklärt Jutta Gütig, die bereits den CAP-Markt in Weinstadt-Beutelsbach leitet und nun auch für Holzheim verantwortlich ist. Das Sozialunternehmen arbeitet dabei unter anderem eng mit den Integrationsfachdiensten zusammen.

Kunde steht im Mittelpunkt

Doch nicht nur das Beschäftigungskonzept im CAP-Markt unterscheidet sich von dem herkömmlicher Supermärkte. Im Mittelpunkt steht der Kundenservice. Das beginnt schon beim Sortiment. „Mit 7000 bis 8000 verschiedenen Produkten führen wir rund doppelt so viele Waren, wie ein Discounter“, erklärt Jörg Moosmann, der bei der Neue Arbeit für die Abteilung der CAP-Märkte zuständig ist. Zudem könne man auf Kundenwünsche reagieren und Wunschprodukte auch kurzfristig ins Sortiment aufnehmen. Eine Fleisch- und - Wursttheke oder frisch gebackene Brötchen wird es jedoch nicht geben. Man wolle dem Bäcker oder Mezger keine Konkurrenz machen, dafür aber regionale Produkte ins Angebot aufnehmen, sagt Jutta Gütig.

Auch mit Bedienung im Selbstbedienungsladen

Vor allem aber setzen die CAP-Märkte auf Service. „Wir orientieren uns an älteren Kunden oder Mütter mit Kleinkindern, die auf Nahversorger angewiesen sind. Die Gänge sind breit und überschaubar eingerichtet und wir bieten begleitetes Einkaufen an. Unsere Mitarbeiter begleiten die Kunden gerne helfend bei ihrem Einkauf durch den Markt. Überdies kann man bei uns telefonisch seine Einkäufe vorbestellen und wir bieten einen Lieferservice“, sagt Jutta Gütig.

Konzept seit 15 Jahren erfolgreich am Markt

Konkurrenz fürchten Moosmann und Gütig nicht. Jörg Moosmann erklärt, dass man durchaus Vorteile auf seiner Seite habe. „Wir haben unser eigenes Konzept und gehören mit den anderen rund 100 CAP-Läden bundesweit zu den Premiumkunden bei Edeka und haben dadurch beste Einkaufsbedingungen. Überdies müssen wir keine Gewinne erzielen. Wir müssen nur darauf achten, dass wir eine schwarze Null schreiben.“ Das gelingt den CAP-Märkten seit 15 Jahren ganz gut. Damals war der erste seiner Art von der Genossenschaft der Werkstätten für Behinderte, Stuttgart in Herrenberg gegründet worden, die seither das Modell für Partner geöffnet hat.

Benefiz-Wurst zur Eröffnung

Eröffnung

Am Donnerstag um 7.30 Uhr öffnet der Holzheimer CAP-Markt erstmals seine Pforten und feiert dies mit einem Grillfest. Brötchen und Wurst stiften der Mezger und der Bäcker in Holzheim. Rote und Getrränk sollen nur 1,50 Euro kosten. Der Erlös kommt dem Hoklzheimer Jugendtreff Woodhome zugute, einer der Nachbarn des CAP-Marktes.

Service

Der Holzheimer CAP-Markt hat montags bis freitags von 7.30 bis 20 Uhr geöffnet, samstags von 7 bis 16 Uhr. Den Lieferservice frei Haus bietet der CAP-Markt ab einem Einkaufswert von 30 Euro an.

CAP-Märkte

Bundesweit gibt es mittlerweile 104 CAP-Märkte. In der Region und bis Mannheim betreibt die Neue Arbeit nun 13 Märkte. Ein 14. soll im November in Stuttgart Riedenberg eröffnet werden.

Neue Arbeit

Die Neue Arbeit ist ein diakonisches Sozialunternehmen und Tochter der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart. Mit rund 1400 Beschäftigten ist die Neue Arbeit bundesweit eines der größten Beschäftigungsunternehmen in freier Trägerschaft.