Neben der Sicherheitsproblematik gibt es das Problem der Wikileaks-Dokumente, die der damalige Wikileaks-Mitarbeiter Domscheit-Berg als Sicherheitskopie mitgenommen hat, kurz bevor er vom Wikileaks-Gründer Julian Assange rausgeworfen wurde. Den Vorgang beschrieb Domscheit-Berg in seinem autobiografischen Buch über Wikileaks. Er begründete sein Handeln damit, dass Assange nicht in der Lage sei, die Informanten zu schützen.

 

Gegenüber einigen Medien behauptete Domscheit-Berg, er habe keinen Zugriff auf den Klartext der Dokumente. Den Schlüssel hierzu habe Julian Assange. Gegenüber ihm, sagt Andy Müller-Maguhn, habe er jedoch den Eindruck vermittelt, er könne die Dokumente einsehen. Müller-Maguhn hat elf Monate lang vergeblich versucht, die Übergabe der Dokumente zu vermitteln. Immer wieder habe Domscheit-Berg neue Argumente angeführt, um die Übergabe hinauszuzögern.

Whistleblower entscheidet angeblich Informationsweitergabe

Auch das Veröffentlichungskonzept von Openleaks ist bis heute unklar. Anders als bei Wikileaks, das die zugespielten Daten selbst veröffentlicht, sollen die Dokumente bei Openleaks von den Kooperationspartnern ausgewertet werden. Bei Openleaks bestimmt angeblich der Whistleblower, wie mit den Informationen umgegangen werden soll. Was jedoch, wenn der Empfänger aus den Informationen nichts machen möchte? Auf der Website von Openleaks wird eine Veröffentlichung der Dokumente durch Openleaks ausgeschlossen. Wenn ein Openleaks-Partner die Dokumente nicht veröffentlichen könne, werde dies ein anderer tun. Wie jedoch die dafür notwendigen Abstimmungsprozeduren aussehen, wird nicht erklärt.

Für Domscheit-Berg ist der Ausschluss aus dem Chaos Computer Club nicht das Ende des Projekts. Sein Kooperationspartner "taz" zeigte sich erstaunt, aber solidarisch mit Openleaks. In einem Beitrag des "Freitag" hieße es, der CCC-Vorstand habe dem Ansehen des Hackervereins geschadet. Angesichts der vielen offenen konzeptionellen Fragen darf man gespannt sein, wie es mit Openleaks jetzt weitergeht.

Bleibt man wirklich unbekannt?

Was war geschehen? CCC-Vorstand Andy Müller-Maguhn sagte gegenüber "Spiegel-Online", man sei nicht glücklich darüber gewesen, dass der Eindruck erweckt wurde, "Openleaks werde von unseren Leuten getestet und so mit einer Art CCC-Gütesiegel versehen". Der Chaos Computer Club lasse sich nicht vereinnahmen. CCC-Sprecher wollten sich während ihres Treffens im brandenburgischen Finowfurt zu dem Beschluss des Vorstands nicht öffentlich äußern.

Systemtests sind auf Hackertreffen durchaus üblich. Domscheit-Berg hatte außerdem zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass der Chaos Computer Club Openleaks testen werde. Diese Gründe scheinen vorgeschoben zu sein, denn es ging um etwas Grundsätzlicheres. Im Vorstandsbeschluss heißt es: "Tatsächlich ist Openleaks für den CCC intransparent, der CCC kann gerade nicht beurteilen, ob potenzielle Whistleblower, die sich Openleaks anvertrauen, nachhaltig geschützt werden können und geschützt werden."

Hacken verboten!

Auf dem Treffen in Finowfurt hatte Domscheit-Berg zwar das System vorgestellt, jedoch nicht den Quellcode offengelegt. Keiner der Teilnehmer durfte den Code kopieren und zur Prüfung mitnehmen. Dabei gilt in der Hackerszene: nur wenn viele Menschen ein System eingehend prüfen können, gilt es als einigermaßen sicher. Und selbst wenn Domscheit-Berg den Code veröffentlicht hätte, hätten ihn nur wenige Leute verstanden. Denn Openleaks ist in der Computersprache Erlang programmiert, wie der Nachrichtendienst "Heise-Online" berichtete. Es handelt sich um eine seltene Programmiersprache, die von Ericsson Labs für die Programmierung von Vermittlungsstellen in Telefonnetzen entwickelt wurde.

Im Chaos Computer Club und auch sonst, so sagt CCC-Mitglied Felix von Leitner, gebe es dafür kein Security-Knowhow. Selbst wenn jemand die Sprache beherrsche, sei es fraglich, ob er auch Sicherheitslücken finden könnte - das könne dann höchstens durch Zufall geschehen. 

Domscheit-Berg nahm Wikileaks-Dokumente mit

Neben der Sicherheitsproblematik gibt es das Problem der Wikileaks-Dokumente, die der damalige Wikileaks-Mitarbeiter Domscheit-Berg als Sicherheitskopie mitgenommen hat, kurz bevor er vom Wikileaks-Gründer Julian Assange rausgeworfen wurde. Den Vorgang beschrieb Domscheit-Berg in seinem autobiografischen Buch über Wikileaks. Er begründete sein Handeln damit, dass Assange nicht in der Lage sei, die Informanten zu schützen.

Gegenüber einigen Medien behauptete Domscheit-Berg, er habe keinen Zugriff auf den Klartext der Dokumente. Den Schlüssel hierzu habe Julian Assange. Gegenüber ihm, sagt Andy Müller-Maguhn, habe er jedoch den Eindruck vermittelt, er könne die Dokumente einsehen. Müller-Maguhn hat elf Monate lang vergeblich versucht, die Übergabe der Dokumente zu vermitteln. Immer wieder habe Domscheit-Berg neue Argumente angeführt, um die Übergabe hinauszuzögern.

Whistleblower entscheidet angeblich Informationsweitergabe

Auch das Veröffentlichungskonzept von Openleaks ist bis heute unklar. Anders als bei Wikileaks, das die zugespielten Daten selbst veröffentlicht, sollen die Dokumente bei Openleaks von den Kooperationspartnern ausgewertet werden. Bei Openleaks bestimmt angeblich der Whistleblower, wie mit den Informationen umgegangen werden soll. Was jedoch, wenn der Empfänger aus den Informationen nichts machen möchte? Auf der Website von Openleaks wird eine Veröffentlichung der Dokumente durch Openleaks ausgeschlossen. Wenn ein Openleaks-Partner die Dokumente nicht veröffentlichen könne, werde dies ein anderer tun. Wie jedoch die dafür notwendigen Abstimmungsprozeduren aussehen, wird nicht erklärt.

Für Domscheit-Berg ist der Ausschluss aus dem Chaos Computer Club nicht das Ende des Projekts. Sein Kooperationspartner "taz" zeigte sich erstaunt, aber solidarisch mit Openleaks. In einem Beitrag des "Freitag" hieße es, der CCC-Vorstand habe dem Ansehen des Hackervereins geschadet. Angesichts der vielen offenen konzeptionellen Fragen darf man gespannt sein, wie es mit Openleaks jetzt weitergeht.