In anderen Bereichen wird der Umgang mit den Daten jedes Einzelnen zur persönlichen Schicksalsfrage: In Deutschland gilt seit 2015 die elektronische Gesundheitskarte. Sie speichert Informationen zu Arztbesuchen und Medikamentenverschreibungen.
Ich gehe davon aus, dass in Zukunft die DNA jedes Kindes schon vor seiner Geburt analysiert wird. Wir brauchen hier Gesetze, die klare Grenzen der Datennutzung definieren. Die DNA-Daten eines Menschen dürfen nie in die Prämienfindung einer Krankenkasse mit einbezogen werden.
Und falls dies doch geschieht?
Dann sollte der Gesetzgeber hohe Konventionalstrafen verhängen.
In Deutschland fordert ein Sachverständigenrat für Verbraucherfragen ein zentrales Datenportal. Dort soll jeder Nutzer all seine Daten einsehen und löschen können.
Im Prinzip finde ich das gut. Aber wie realistisch ist es, dass alle relevanten Daten auf dieses Portal übertragen werden?
Glauben Sie, dass sich die Menschen mit ihren Daten beschäftigen würden?
Heute befinden wir uns an einer Wegscheide: Vor wenigen Jahren war die DNA-Analyse jedes Einzelnen noch sehr teuer, Facebook noch kein alles umspannendes Netzwerk mit zwei Milliarden Nutzern. Heute ist das anders. Ich bin dennoch skeptisch, ob dieses Recht auf Dateneinsicht genutzt würde. Aber es ist der richtige Weg, sich mit diesem Thema stärker zu beschäftigen. Tun wir es nicht, riskieren wir, morgen in einer Welt der Willkür zu leben, die wir nicht verstehen und in der wir zum Spielball der Interessen anderer werden.