Untertürkheims Bezirksvorsteher Klaus Eggert ist mit der Bezirksentwicklung im letzten Jahr recht zufrieden. Dennoch hat er noch einige Pläne.

Untertürkheim - Für den Untertürkheimer Bezirksvorsteher Klaus Eggert war 2013 insgesamt ein gutes Jahr. Dennoch hat er noch einige Wünsche für seinen Bezirk.

 
Herr Eggert, was waren denn für Sie die wichtigsten Erfolge, die Untertürkheim im vergangenen Jahr verzeichnen konnte?
Wir haben vor allem in den Bereichen Kinder und Jugendliche und im Schulbereich Fortschritte gemacht. Im Lindenschulzentrum wurde der Erweiterungsbau um rund sechs Millionen Euro kürzlich eingeweiht. Der Bau ermöglicht einen Ganztagesschulbetrieb für die Realschule, es gibt eine Mensa und die erforderlichen Nebenräume. Auch das Wirtemberg-Gymnasium ist dort mit einem Stockwerk vertreten und beide Schulen sind sehr glücklich darüber. Dann haben nach langer Wartezeit die Bauarbeiten auf dem Barbarossa-Spielplatz begonnen und bis Juni soll der Spielplatz fertig sein. Außerdem wird der öffentliche Spielplatz auf dem alten Friedhof neu gestaltet und erweitert. Dann fehlen uns – wie überall in Stuttgart – Kita-Plätze. Darum bauen wir an der Großglocknerstraße eine Kita für zwei Gruppen. Die wird im Laufe von 2014 weiter gebaut, bezugsfertig wird sie wohl Anfang 2015 sein.
Gab es sonst noch etwas Positives für Untertürkheim?
Auch dass wir gemeinsam mit Hedelfingen und Obertürkheim Fair-Trade-Stadtbezirk geworden sind, war eine schöne Sache. Es war nicht ganz einfach, die Bedingungen zu erfüllen, aber da haben auch die Schulen und Kirchengemeinden viel beigetragen. Und damit waren wir quasi das Sprungbrett, damit die Stadt Stuttgart insgesamt zur Fair-Trade-Stadt geworden ist.
Was lief weniger gut?
Enttäuschend war, dass wir für unsere Jugendratswahl nicht genügend Kandidaten bekommen haben – trotz viel Werbung von unserer Seite. 17 Kandidaten hätten wir gebraucht und nur 13 Bewerbungen sind eingegangen. Damit sind wir jetzt ein Stadtbezirk, wo es keinen Jugendrat mehr gibt. Wir werden deshalb versuchen, zusammen mit dem Jugendhaus eine Projektgruppe zu bilden, sodass die 13, die sich zur Wahl gestellt haben, auch Themen bearbeiten können, die sie wichtig finden.
Welche Probleme haben den Bezirk im letzten Jahr besonders beschäftigt?
Der Industrie-, Handels und Gewerbeverein hat gemeinsam mit dem Bürgerverein einen Forderungskatalog entworfen, um den Stadtkern weiter zu entwickeln. Da geht es zum Beispiel um das Äußere, um die Präsentation, wie sich der Einzelhandel attraktiver aufstellen kann und so weiter. Ein weiteres Thema ist, wie man die Unterführung am Bahnhof schöner gestalten kann. Da wollen wir uns mit der Bahn darüber unterhalten, ob man den Bereich durch Graffiti verschönern kann.
Inwiefern ist Stuttgart 21 ein Thema?
Stuttgart 21 ist natürlich immer ein Thema. Wir sind ja von zwei Planfeststellungsverfahren betroffen. Das eine Verfahren behandelt den Tunnel, dessen Taufe kürzlich in Wangen gefeiert wurde. Da hatten wir Probleme mit der Lärmsituation an der Benzstraße, weil die Bürger über die Arbeiten einfach zu wenig informiert wurden. Das hat sich jetzt aber verbessert. Dann haben wir noch den Wartungsbahnhof, bei dem das Planfeststellungsverfahren seit 2010 beim Regierungspräsidium hängt. Dazu hat es bis heute noch keinen Erörterungstermin gegeben, da muss die Bahn nacharbeiten, und zwar, was den landschaftspflegerischen Begleitplan betrifft und wahrscheinlich auch bezüglich des Lärmschutzes. Hier müssen wir einfach abwarten, wie es weitergeht.
Welche Wünsche haben Sie für 2014 und darüber hinaus?
Um die wichtigsten Themen zu nennen: Die Luginslandschule wurde ja als Werkrealschule aufgelöst, die läuft 2016 aus, und es wird eine Grundschule im Ganztagesbetrieb daraus gemacht. Da braucht man eine Planung für die Räumlichkeiten und es sind Investitionen notwendig. Das ist eine Aufgabe für die nächsten Jahre. Im Kindergartenbereich ist ein Gelände an der Barbarossastraße im Gespräch, das bebaut werden soll, aber dazu fehlt noch der Bebauungsplan. Und auch sonst gehen uns die Themen nicht aus.
Wenn Sie einen Neujahrswunsch für Ihren Bezirk frei hätten, wie würde der lauten?
Ganz kurz und knapp: Mehr wir und weniger ich!

Das Gespräch führte Caroline Leibfritz