In „Battle of the Sexes“ verkörpert Emma Stone die Tennislegende Billie Jean King im Kampf mit der Männerwelt.

Los Angeles - Nachdem sie 2017 für ihre Hauptrolle in „La La Land“ gefeiert wurde, überrascht Emma Stone nun mit einer weiteren Verwandlung. In „The Battle of the Sexes“ spielt sie die Tennislegende Billie Jean King. King tritt Anfang der 70er Jahre mit anderen Spielerinnen aus dem US-Tennisverband aus, um ihrer Forderung nach gleicher Bezahlung von Männern und Frauen bei den Turnieren Nachdruck zu verleihen. 1973 fordert der inzwischen 55-jährige Ex-Champion Bobby Riggs die 29-Jährige zu einem Showmatch heraus. Das Motto des Chauvinisten: Frauen haben in diesem Sport gegen Männer sowieso keine Chance und seien deswegen höhere Gagen nicht wert. Das Match wird als „Kampf der Geschlechter“ in die Tennisgeschichte eingehen.

 
Frau Stone, wie spielt man die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste?
Indem man vorher ordentlich trainiert. Körperlich war das mit Sicherheit die anstrengendste Rolle, die ich bisher gespielt habe. Zu meiner Vorbereitung gehörte es, Gewichte zu stemmen. Und dann habe ich natürlich richtig viel Tennis gespielt und versucht, den Stil von Billie Jean King zu kopieren. Das war eine Herausforderung.
Sie hatten vermutlich viele Angebote: Warum haben Sie sich für „Battle of the Sexes“ entschieden?
Ich wusste nichts vom „Battle of the Sexes“, bevor man mir das Drehbuch geschickt hat. Je mehr ich dann über Billie Jean King gelesen habe, desto faszinierender fand ich ihre Geschichte. Für Frauen in den 70er Jahren wurde sie zur Heldin und Ikone, die gleich mehrere Generationen inspiriert hat – obwohl sie noch relativ jung war. Und sie war nicht nur Aktivistin für die Rechte der Frauen im Sport. Sie hat auch versucht, den damals noch vollkommen elitären Sport Tennis für andere soziale Schichten zu öffnen. Sie hatte seit ihrem zwölften Lebensjahr in einem Club trainiert, in dem nur reiche Mitglieder spielten. Ihre Eltern hatten nicht genug Geld, um ihr ein Tennisoutfit zu kaufen. Deshalb nähte ihre Mutter einige Sachen selbst. Mit dieser Kleidung durfte sie dann nicht mit auf ein Gruppenfoto, das damals von ihrem Jahrgang aufgenommen wurde. Solche Erlebnisse haben sie geprägt. Und das fand ich spannend.
Warum ist die Geschichte auch heute noch für junge Frauen interessant?
Ich bin fest überzeugt, dass sich viele junge Frauen immer noch mit ihr identifizieren können, denn leider hat sich seit 1973 für uns gar nicht so viel verändert, was Gleichberechtigung im Job und gleiche Bezahlung angeht. Das hat mich selbst etwas geschockt, als ich darüber nachgedacht habe.
„Battle of the Sexes“ wurde mit viel Liebe zum Detail im Look der 70er Jahre ausgestattet. Wie war es, in diese Epoche einzutauchen?
Die Ausstattung ist fantastisch. Und die 70er waren wirklich cool. Und in unserem Film sehen sie besonders stylish aus. Unser Kameramann Linus Sandgren war ja derselbe, der auch „La La Land“ gedreht hat. Er hat tolle Bilder gefunden, in Pink, Blau und Rot. Das sieht wunderschön aus. Und dann liebe ich die Kostüme von Mary Zophre. Sie hatte mich bereits für „La La Land“ eingekleidet. Besonders grandios finde ich meinen „Shag Haircut“, der rockt, oder?