Fritz Kuhn will rasch den Ausbau der Kitas und den Kampf gegen Feinstaub angehen. Gleichzeitig warnt er den Bund davor, den Städten und Gemeinden weitere Belastungen aufzuerlegen.

Stuttgart – Als am Sonntagabend sein Sieg feststand, hat sich Fritz Kuhn, Stuttgarts künftiger Oberbürgermeister, im StZ-Interview zu seinen kommunalpolitischen Plänen und Zielen geäußert.

 

Glückwunsch, Herr Kuhn. Wie bereiten Sie sich als künftiger Oberbürgermeister auf die Amtsübernahme am 7. Januar 2013 vor?
Ich werde jetzt erst einmal zwei Wochen Urlaub machen. Dann führe ich viele Gespräche und bereite Themen auf.

Erwarten Sie von Wolfgang Schuster, dass er sich bis zum Ende seiner Amtszeit eine gewisse Zurückhaltung auferlegt?
Ich bin davon überzeugt, dass Herr Schuster die Amtsübergabe fair und zum Wohl der Stadt gestalten wird.

Welche Vorhaben haben erste Priorität?
Der Ausbau der Kindertagesstätten, die Feinstaubbekämpfung und die Gestaltung des Neckarparks.

Wie positioniert sich die Stadt unter Ihrer Führung gegenüber Stuttgart 21?
Die Stadt wird ihren vertraglichen Pflichten nachkommen. Aber sie wird der Bahn beim Brandschutz, der Sicherheit des Mineralwassers und beim Kostendeckel kritisch auf die Finger schauen. Letzterer gilt.

Planen Sie Veränderungen auf der Bürgermeisterbank und in der Verwaltung?
Zunächst werde ich viele Gespräche führen. Und dann erst bilde ich mir eine Meinung. Am Ende geht es nach dem Apostel Paulus, wenn er sagt: „Prüfet alles, das Gute aber bewahret.“

Sie sind als Bundespolitiker in Berlin gut vernetzt. Findet Stuttgart in der Bundeshauptstadt künftig mehr Gehör?
Ich werde versuchen, dass die Städte mehr gehört werden. Also auch Stuttgart. Der Bund darf keine Gesetze mehr erlassen, für die die Gemeinden dann bezahlen müssen.

Sie wollen mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben. Was heißt das für Wirtschaft und Gewerbe in Stuttgart?
Das bedeutet, dass wir versuchen werden, die ökologische Modernisierung zum Markenzeichen der Stuttgarter Wirtschaft zu machen. Wir müssen Forschung und Wirtschaft zu einem sogenannten Cluster der Umwelttechnik verbinden. Anwendungsfelder dafür sind Energie und Verkehr.

Wie viel Schläge brauchen Sie bei Ihrem ersten Fassanstich auf dem Wasen?
Drei Hammerschläge sollten genügen.