Die Arbeit am Mobilitätskonzept ist 2015 ins Stocken geraten. Das ist offenbar der Flüchtlingsthematik geschuldet. Vielen Bürgern stellt sich aber die Frage: Wie lange kann man so etwa zurückstellen, bevor die Daten so veraltet sind, dass man wieder von vorn anfangen muss?
Ich bin Frau Bürgermeisterin Noller dankbar, dass sie das Thema aufgerufen hat. Wenn man ein Mobilitätskonzept in Angriff nimmt, entsteht sofort die Fantasie, dass ich – mit welchem Verkehrsmittel auch immer – staufrei von A nach B komme. Wenn ich diese Erwartung am Anfang dämpfe, ist der Schwung weg. Wir sind aber bei fast allen Maßnahmen von Dritten abhängig, sofern es sich nicht um rein innerstädtische Mobilität handelt. Wir können daher nur profane Dinge tun wie etwa Fahrradboxen aufstellen oder Wartehäuschen überdachen. Diese Dinge lösen aber die großen Probleme nicht. Wir kommen nur mit Trippelschritten voran. Ich fände es schade, wenn die Meinung vorherrschen würde, das Mobilitätskonzept sei nur eine Luftnummer. Das ist nicht so. Selbstkritisch muss ich aber sagen: Man hätte die Begleitmusik vielleicht anders machen müssen.
Inwiefern?
Man hätte darauf hinweisen müssen, dass das Ergebnis dieser Bemühungen nicht die Lösung aller Mobilitätsprobleme ist, sondern, dass es sich um einen mühsamen Schritt-für-Schritt-Prozess handelt, der aber in die richtige Richtung gehen muss. Das kann dieses Mobilitätskonzept in meinen Augen leisten.
Sie kokettieren öffentlich mit dem nahenden Ende Ihrer Amtszeit. Haben Sie sich schon entschieden, ob Sie Anfang 2018 in den Ruhestand gehen?
Ich habe dazu bislang nichts entschieden. Das raubt mir auch nicht den Schlaf, da gibt’s noch genügend andere Themen. Wenn überhaupt, dann gilt für mich das, was ich schon bei meiner Wiederwahl zum Maßstab gemacht hatte: Wenn ich gesund bin, wenn ich noch Freude am Amt habe und wenn ich den Eindruck habe, die Leute können mich noch ertragen, sind das die drei Grundbedingungen, die wirklich da sein müssen, um Überlegungen in diese Richtung abzuschließen.