Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Suchen die schwäbischen Gäste das Gespräch mit dem Ex-Älbler Seckler?
Klar, die sprechen mich an, sagen: schönen Gruß aus der Heimat.

Wer war der interessanteste Gast? Ich tippe auf Gunter Sachs.
Ich bin nicht so blöd, einen Stammgast speziell hervorzuheben. Der Gunter hat aber immer gesagt, dass ich über ihn reden darf, deswegen tauchte er in der Presse häufig im Zusammenhang mit dem Sansibar auf. Richtig ist: der Gunter war ein sehr angenehmer Freund, er war ganz oft hier. Wir vermissen ihn.

Welche Typen würden Sie am liebsten aus Ihrem Lokal werfen?
Niemanden. Die Leute, die mir gegen den Strich gehen, die sehe ich einfach nicht, die fallen mir nicht auf.

Es gibt aber ungeliebte Gäste?
Immer weniger.

Spüren Sie manchmal Neid?
Oft. Sylt ist wie eine Goldgräberstadt. Alle suchen nach Gold, und der, der Gold findet, wird erschossen.

Vor ein paar Jahren hatten Sie den Plan, in Stuttgart ein zweites Sansibar zu eröffnen. Warum ist daraus nichts geworden?
Das waren nur wilde Gerüchte. Keine Ahnung, wie die entstanden sind.

Ein zweites Sansibar wird es nicht geben?
Ich, Herbert Seckler, werde nie woanders ein Lokal betreiben! Na ja, vielleicht sollte man nie nie sagen, aber eigentlich weiß ich, dass ich mir nicht noch mehr zumuten will.

Schade. Käme wenigstens ein längerer Urlaub im Schwabenland infrage?
Länger als ein paar Tage ganz bestimmt nicht. Und wenn, dann am Bodensee. Meine Knochen sind alt, das Klima würde ihnen sicherlich guttun.

Denken Sie manchmal an den Ruhestand?
Nein, was sollte ich denn dann machen?