Sie vertreten als Vorsitzender auch wieder das Mitglied Land. Gibt es Vorbehalte wegen Ihrer Vergangenheit bei der Bahn?
Nein, mein gutes Verhältnis zu Minister Hermann ist hinlänglich bekannt. Und wenn man mit dem Chef gut kann, geht das in einem Ministerium eher glatt durch. Dass die Bahn nun eine Parität unter den Vereinsmitgliedern (im Vorstand sind drei Bahnvertreter, darunter Brunnhuber, und je einer von Stadt, Land und Region, d. Red.) zusichert, war ein Riesenschritt. Es hat ja keinen Zweck, wenn die Bahn allein etwas durchdrückt.
Erwarten Sie Konflikte mit dem Land?
Nein, wenn es unterschiedliche Auffassungen gibt, bekommen wir das hin. Es darf halt keine Grundsatzdiskussionen mehr geben. Alle Mitglieder wissen, dass wir als Verein über die Vorteile von S 21 informieren. Und wenn es dem Mitglied Land wichtig ist, die Rolle der Proteste stärker zu dokumentieren, dann können wir das leisten. Ich glaube ohnehin, dass nach der Landtagswahl andere Themen – beispielsweise der Städtebau – in den Mittelpunkt rücken.
Und dann hoffen Sie auf eine bessere Zusammenarbeit mit einem CDU-Ministerpräsidenten Guido Wolf?
Wir arbeiten mit allen Menschen zusammen, die für dieses Projekt sind. Wie die heißen, ist uns egal. Ich mache kein Hehl daraus, dass die SPD in dieser Landesregierung der natürliche Partner für uns ist. Und wenn die aktuelle Landesregierung nach fünf Jahren wieder Mitglied im Verein ist und auch wieder einen Beitrag bezahlt, dann zeigt das doch auch etwas.
Von wie viel Geld sprechen wir da? Wieviel offene Beiträge sind denn aufgelaufen?
(lacht) Wenn wir das alles bekämen, dann hätten wir eine schöne Kriegskasse. Aber wir sind da großzügig. Wir rechnen mit einem Beitrag zwischen 300 000 und 600 000 Euro. Für uns ist wichtig, dass die Landesregierung aktiv dabei ist. Diskussionen über Ecken führen immer zu Reibereien, und die wollen wir nicht mehr.
Sind Sie optimistisch, dass das klappt? Es war ja ein langer Weg, bis die Landesregierung wieder zurück gekommen ist.
Ich gehe davon aus, dass wir gemeinsam eine bessere öffentliche Darstellung hinbekommen. Mit dem Land kommt ein weiterer Partner hinzu, der das Projekt vielleicht etwas kritischer sieht. Aber wir schauen nicht zurück, wir beschäftigen uns damit, was wir gemeinsam machen können und ob alle dahinter stehen.