Georg Brunnhuber ist neuer Vorsitzender des S-21-Vereins. Nun kündigt er an, dass das Turmforum geschlossen und ein neuer Standort für die Präsentation gesucht werden muss. Zudem befasst er sich mit einem kuriosen Vorschlag: Konzerte in den S-21-Tunneln.

Stuttgart – Seit Anfang Februar amtiert der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Georg Brunnhuber als Vorsitzender des Vereins Bahnprojekt Stuttgart-Ulm. Er ist in dieser Funktion Nachfolger des Projektsprechers Wolfgang Dietrich. Allerdings soll er nicht mehr über die aktuellen Planungs- und Baustände informieren. Das übernimmt die bahneigene Projektgesellschaft – wann genau, ist noch offen.

 

Brunnhuber pocht im StZ-Interview auf eine eigenständige Rolle des Vereins.
 

Herr Brunnhuber, kurz nach Ihrer Wahl zum Vorsitzenden des S-21-Vereins sind Sie nach Wien gereist und haben den neuen Durchgangsbahnhof besichtigt. Welche Erkenntnisse bringen Sie mit?
Das ist für Wien eine echte Neuerung. Zum ersten Mal hat die Stadt einen Hauptbahnhof statt mehrere Kopfbahnhöfe. Die Wiener Bevölkerung ist damit nach meinem Eindruck sehr zufrieden. Natürlich gab es dort diese ganze Tiefbauproblematik nicht. Das Projekt ist abgeschlossen und daher mit Stuttgart 21 nur bedingt vergleichbar.
Also überhaupt keine Parallelen?
Doch. Hier wie dort gilt, dass eines hilft, das wir in Stuttgart auch schon praktizieren: Transparenz, Transparenz, Transparenz. Alles was auf einer Baustelle passieren kann, öffentlich zu kommunizieren und zwar zu einem Zeitpunkt, wo es noch gar nicht passiert ist, ist immer noch die beste Möglichkeit, zu erreichen, dass die Menschen die Erklärung auch akzeptieren. Wenn man erst hinterher mit der Erklärung kommt, ist schon ein Teil skeptisch.
Sie übernehmen als Verein auch künftig die Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit?
Das versuchen wir hinzubekommen. In der Satzung wurde ja nicht umsonst der Passus übernommen, wonach der Verein die Aufgabe hat, die Bürger über die Vorteile des Projekts zu informieren.