Die Bürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) sagt, sie sei von den Problemen der Handball-Sport-Marketing, Betreiber der Scharrena, überrascht worden.  

Die Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) versucht seit Jahren, Spitzenhandball zu etablieren, erst in der Porsche-Arena, jetzt in der Scharrena. Nun hat es wieder nicht geklappt, die Ernüchterung ist groß.

 

Frau Eisenmann, Stuttgart bietet offenbar keinen guten Nährboden für Bundesliga-Handball. Nach Kornwestheim ist Ihnen nun auch die Spielgemeinschaft Sindelfingen/Kickers abhandengekommen.

Das ist sicher keine Frage unseres Hallenangebots. Das bietet mit der neuen Scharrena ja gerade Randsportarten, und dazu zähle ich bezüglich des Sponsoring alles außer Fußball, finanziell attraktive Konditionen. Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Insolvenz der HSM den Spielbetrieb verhindert. Frauen-Bundesligahandball hätte der Sportstadt gut zu Gesicht gestanden. Aber das lässt sich nicht ändern, solange diese Disziplinen nicht besser vermarktet werden können. Die Sponsoren denken dabei in erster Linie ans Fernsehen.

Wurden Sie von der negativen Entwicklung bei der HSM überrascht?

Natürlich, ich hatte ja keinen Einblick in die Unterlagen. Ende Juli haben wir die Mannschaft noch an einem tollen Abend mit vollem Haus begrüßt. Ich ging davon aus, dass die Verantwortlichen die finanzielle Altlastenfrage geklärt hatten.

Die Kickers stellen auch noch eine Herrenmannschaft. Haben Sie Kenntnisse, dass auch deren Spielbetrieb in der Scharrena gefährdet sein könnte?

Nein, dafür gibt es überhaupt keine Anzeichen. Herr Hollenbach hat dem Sportamt erklärt, dass das Männerteam mit der Insolvenz nichts zu tun hat.

Der Stadt entgehen Mieteinnahmen. Wie hoch ist der Ausfall?

Der ist bei sechs terminierten Heimspieltagen überschaubar. Die Halle ist mit rund 40 Veranstaltungen zwischen September und Mai gut ausgelastet. Es findet der Spielbetrieb der Volleyballerinnen, der Kickers-Handballer und der Turner statt, weitere Veranstaltungen sind geplant. Außerdem gibt es in der Scharrena auch einen umfangreichen Trainings- und Schulsportbetrieb.