Und wenn es nicht klappt? Würden Sie dann auch in der zweiten Liga VfB-Manager bleiben wollen?
Ich bin in meinem ganzen Handeln sehr konsequent. Und ich weiß, dass ich die Kraft und die totale Überzeugung hätte, mit dem VfB auch durch tiefe Täler zu gehen. Viele Dinge werden dann nicht so einfach umzusetzen sein, wie wir uns das jetzt vorstellen. Aber so blöd es sich anhört: es kann gerade auch dann Spaß machen, Veränderungen vorzunehmen. Ich hatte in den knapp vier Jahren beim VfB zwischenzeitlich die eine oder andere Möglichkeit wegzugehen. Aber das war nie mein Antrieb, weil dieser Verein für mich etwas Besonderes ist. Deshalb werde ich sicher nicht davonlaufen, wenn es jetzt noch stürmischer wird.
Wäre der Makel, mit dem VfB in die zweite Liga abgestiegen zu sein, nicht zu groß?
Wenn einer kommt und sagt: der und der kann es besser – dann habe ich das nicht zu entscheiden. Ich weiß nur, dass ich es hinbekommen würde, dass wir in drei, vier Jahren hiersitzen und sagen werden: der VfB hat sich genau richtig entwickelt. Davon bin ich überzeugt. Michael Preetz ist mit Hertha BSC zweimal abgestiegen. Er hat das überstanden, weil der Verein stark war. Daraus haben die Berliner mittlerweile etwas entwickelt.
Ist auch der VfB stark genug, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen?
Wir müssen so stark sein. Sonst kann ein Traditionsclub, bei dem rundherum so viel geredet wird, auf Dauer nicht überleben.
Worauf kommt es am meisten an?
Dass man vor allem in der Vereinsspitze die Ruhe bewahrt. Wir haben bereits jetzt viele Veränderungen vorgenommen. Aber es muss sich noch viel mehr verändern. Das wissen wir. Wenn wir die Kraft haben, werden wir das weiter durchziehen. Und dann kann sich auch ein Traditionsclub, der im Moment etwas ins Taumeln geraten ist, wieder befreien und erneuern. Aus der Tradition kann man sicher vieles mitnehmen. Aber es bedarf einer modernen Tradition. Viele Clubs verstehen es nicht, diese Chance irgendwann zu nutzen.
Könnte ein Abstieg diesen Prozess womöglich sogar erleichtern?
Ein Abstieg ist erstens sehr teuer, zweitens erzeugt er gerade bei einem Traditionsclub eine gewaltige negative Energie im Umfeld. Da werden dann viele Leute versuchen, sich in den Vordergrund zu drängen und für Unruhe zu sorgen. Dafür gibt es in der Liga genügend Beispiele. Sprich: ein Abstieg hilft kurzfristig gar nicht – mittelfristig aber vielleicht schon.
Inwiefern?
Es kann in diesem Fall Bereinigungen geben, die für einen Verein gut und notwendig sind. Trotzdem: wir brauchen und wollen keinen Abstieg . Es wird auch einschneidende Veränderungen geben, wenn wir in der Bundesliga bleiben.
Wie sollen die aussehen?
Das werde ich Ihnen hier und jetzt sicher nicht sagen. Aber klar ist: wir werden wichtige Dinge präsentieren können, die derzeit nebenbei laufen. Im Moment jedoch zählt nur der Klassenverbleib.