Wie deutlich haben Sie die jüngsten Veränderungen im Einzelhandel, also die Zunahme an Verkaufsflächen, an Ihren Standorten in der Region zu spüren bekommen?
Wir haben es in Ludwigsburg am deutlichsten gespürt. Wir verzeichnen dort seit der Eröffnung des Milaneo einen deutlichen Rückgang der Besucherfrequenz. Und wir erwarten, dass dieser Trend sich mit der Eröffnung des Marstall-Centers im Herbst nochmals verstärken wird. In Sindelfingen haben wir noch eine stabile Entwicklung. Ich sage ausdrücklich noch, weil wir uns auch dort weiterentwickeln müssen, um auf Dauer nicht an Bedeutung zu verlieren.
Wie wollen Sie Ihre Einkaufszentren weiterentwickeln, wenn die Regionalpolitik Ihnen bislang keine Erweiterung zugestehen will?
Wir müssen das Breuningerland in Ludwigsburg und Sindelfingen entwickeln. Diese Möglichkeit darf uns nicht genommen werden. Es kann nicht sein, dass uns auferlegt wird, mit der heutigen Fläche auch in Zukunft weiterzuarbeiten.
Bedeutet Entwicklung zwangsläufig Vergrößerung?
Wir können wichtige Sortimente schon heute nicht in unserem Center unterbringen, da es an Platz fehlt. Dazu kommen die Anforderungen vieler Marken, die für ihr Geschäftsmodell heute mehr Fläche benötigen. Das können wir im Bestand nicht realisieren.
Und Sie hoffen, mit einer Erweiterung in Ludwigsburg, Kunden, die Sie an das Milaneo verloren haben, zurückzugewinnen?
Ja, eindeutig.
Was wären die Folgen, wenn Sie nicht erweitern dürften?
Das würde einen wichtigen Vermögensbestandteil des Unternehmens und somit Arbeitsplätze gefährden.
Sie haben den Umsatz gesteigert. Parallel investieren Sie massiv, etwa ins Dorotheenquartier oder in den Bau des Warenzentrums in Sachsenheim. Wie sehr belastet das den Etat des Unternehmens?
Breuninger steht sehr solide da. Wir können die angesprochenen Investitionen gut finanzieren.
Sie setzten nach wie vor stark auf den stationären Handel. Wo wollen Sie neue Häuser eröffnen wollen?
Wir suchen sehr aktiv in Hamburg, Frankfurt und in München. Wir wollen in den Großstädten wachsen.
Sie investieren also in das Wachstum in den Metropolen und in den Ausbau Ihrer digitalen Kanäle. Was sind weitere Schwerpunkte?
Wir investieren in IT-Systeme und in die Logistik. Im besten Fall können wir im zweiten Quartal 2018 in unser neues Warenzentrum in Sachsenheim in Betrieb nehmen. Zudem fließt Geld in die bestehenden Häuser. Unsere Investitionen bewegen sich auch in den kommenden Jahren auf einem sehr hohen Niveau.
Stocken Sie im Zuge dieser Investitionen auch den Personalstamm auf?
Die Anzahl an Mitarbeitern wird weiter wachsen. Mit dem Haus in Düsseldorf haben wir etwa 300 neue Vollzeitstellen geschaffen. Auch durch das neue Warenzentrum entstehen neue Arbeitsplätze. Insgesamt haben wir rund 5500 Mitarbeiter.
Und, wie lange werden Sie selbst noch an der Spitze des Unternehmens stehen?
Das habe ich noch eine ganze Weile vor.