Tobias Schiefelbein veranstaltet Facebook-Partys. Zum Beispiel die legale Feier in Schwaikheim. Ihn ärgern Chaoten, die zu Randale-Feten einladen, weil sie den Ruf aller Teilnehmer an Facebook-Partys verderben.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)
Herr Schiefelbein, Sie haben ja Erfahrung. Wie lief Ihre Facebook-Party in Schwaikheim denn so ab?
Super. Ich habe nur positives Feedback bekommen, und die Leute haben ihre Partyfotos bei Facebook eingestellt. Aber den Begriff Facebook-Party mag ich eigentlich gar nicht. Wie definiert sich eine Facebook-Party überhaupt? Okay, das machen wir auch so. Aber die Randale auf den sogenannten „Projekt X“-Partys hat uns in Verruf gebracht. Vorher gab es keine Probleme. Heute gerät man als Veranstalter sofort ins Visier der Polizei. Die Ermittlungsgruppe „Facebook“ im Rems-Murr-Kreis hatte unsere Fete sofort auf dem Radar.

Hat sich ihre Party-Einladung denn unterschieden von der zu einer unkoordinierten Massenparty? Es durfte doch auch jeder kommen.
Ich habe bei der Einladung ein paar Filter eingebaut. Wer nicht Fan von meiner Facebook-Seite „Grafenfete“ ist oder nicht mit mir auf Facebook befreundet war, erfuhr gar nicht, dass auf dem Gartenstück in Schwaikheim gefeiert wurde. Man kann in Facebook genau definieren, wie öffentlich eine Einladung ist. Außerdem habe ich die Anzahl der Zusagen beobachtet. Wären es mehr als 800 Leute geworden, hätte ich die Veranstaltung abgesagt. Tatsächlich gekommen sind dann 500, und wir haben bis morgens friedlich gefeiert. Als Filter wirkt auch die Musik: Unsere DJs legen ausschließlich Elektro- und Minimalmusic auf. Das mag nicht jeder.

Trotzdem bleibt ein gewisses Risiko, dass der Mob anrückt, wenn man via Facebook einlädt. Wieso verteilen Sie nicht einfach Flyer?
So ist es viel bequemer: Du erreichst auf Facebook mit wenig Aufwand wesentlich mehr Leute. Du musst den Leuten nicht mehr hinterherrennen.