Apple stellte mit dem iPhone 5C am Dienstagabend kein günstiges Einsteiger-iPhone vor, sondern eine bunte Variante des iPhone 5. Das Luxus-Image bleibt so gewahrt.

Stuttgart - Die Marke Apple steht für viele Fans für Innovation und Design, vor allem aber für Exklusivität. Nicht jeder kann sich die teuren Apple-Produkte leisten. Eben das macht sie in den Augen vieler so besonders: Ein iPod ist für Anhänger des Unternehmens kein gewöhnlicher MP3-Player und ein iPhone kein Smartphone wie jedes andere.

 

Das stellt den US-Konzern vor ein Problem: Einerseits muss Apple den exklusiven Charakter seiner Produkte wahren, um die bisherigen Käuferschichten nicht zu verprellen. Andererseits gibt es gerade in den aufstrebenden Märkten Asiens Millionen potenzieller Kunden, die sich gerne ein iPhone kaufen würden – wenn sie es sich denn leisten könnten.

Beobachter und Analysten erwarteten deshalb im Vorfeld der iPhone-Präsentation am Dienstagabend, dass Apple seine neue Strategie für den Smartphone-Bereich vorstellt. Das iPhone 5S sollte sich in die Riege der Premium-Modelle für zahlungskräftige Kunden einreihen, während das günstigere iPhone 5C Apples Einstieg in den bislang von Google dominierten Massenmarkt markieren sollte. So lauteten die Mutmaßungen im Vorfeld.

Apple will exklusiv bleiben

Doch Apples Plan sieht anders aus. Das Unternehmen platziert das neue iPhone 5C nicht im Markt für Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones, sondern mit einem Preis von 599 Euro erneut im Premium-Segment. Letztendlich ist das iPhone 5C nichts anderes als ein iPhone 5 verpackt in ein buntes Kunststoffgehäuse, das sich an Design-affine und zugleich zahlungswillige Käufer richtet. Ob diese bereit sind, für knapp ein Jahr alte Technik mit etwas mehr Farbe diesen hohen Preis zu bezahlen, bleibt abzuwarten.

Apple macht mit der neuen iPhone-Generation einmal mehr deutlich, dass die Marke exklusiv sein will und es in Zukunft auch bleiben will. Dafür verzichtet das Unternehmen freiwillig auf große Käuferschichten und wichtige Marktanteile – vor allem in den Schwellenländern. Bedenkt man das Wachstumspotenzial, das in diesen Märkten steckt, ist diese Strategie riskant.