Der italienische Senat hat am Donnerstag mit großer Mehrheit die Anerkennung von Lebenspartnerschaften für Homosexuelle gebilligt. Vertreter von Homosexuellen allerdings kritisieren das Gesetz.

Rom - Ministerpräsident Matteo Renzi sprach schon vor der Abstimmung von einem historischen Schritt in dem einst streng katholischen Land. Vertreter von Schwulen und Lesben kritisieren das Gesetz hingegen, weil das zunächst vorgesehene Recht auf Adoptionen wieder gestrichen wurde.

 

Die Vorlage muss jetzt noch das Abgeordnetenhaus passieren. Die Pläne hatten im Parlament jahrelang auf Eis gelegen. Erst als der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Italien im vergangenen Jahr wegen Diskriminierung von Homosexuellen verurteilte, kam eine Debatte in Schwung.

Das nun gebilligte Gesetz sieht - anders als etwa im katholischen Irland - keine Homo-Ehe vor. Es wurde bewusst so formuliert, dass keine Gleichsetzung mit der traditionellen Ehe zwischen Mann und Frau abgeleitet werden kann. In letzter Minute strich Renzi diese Woche dann auch noch das Recht, die biologischen Kinder des jeweiligen Partners oder der Partnerin zu adoptieren.