Schlagzeilen des Jahres 2013 aus dem Kreis Göppingen von Januar bis Juni.
Eigentlich nimmt das Jahr im Kreis Göppingen seinen erwarteten Verlauf. Nur, dass es mit dem Bau der Schnellbahntrasse klappt, überrascht.

Kreis Göppingen - 4. Januar: Der neue Busfahrplan ist gescheitert. Zum Start im Vorjahr gab es Ärger wegen einiger Tarife, nun bringt ein neuer Fahrplan die Kunden gegen den Filsland-Mobilitätsverbund auf. Nach einem Monat wird der alte Fahrplan wieder in Kraft gesetzt. 

 

12. Januar: „Jeder OB setzt sich gerne ein Denkmal“. Der Göppinger Oberbürgermeister Guido Till startet in seine zweite Amtszeit. Der dienstälteste Stadtrat Hans Bernlöhr (Freie Wähler), der schon vier Rathauschefs gesehen hat, gibt ihm ein paar warme Worte mit auf den Weg.

18. Januar: Schafe im Wolfspelz. Ausnahmsweise sind es nicht deutsche, sondern türkische Rechtsextremisten die mit ihrem Kommen für Aufregung sorgen. In Ebersbach feiern die Idealistenvereine, besser bekannt als Graue Wölfe, einen Heimatabend. Der verläuft dann ohne Zwischenfälle, wenn man von einigen geparkten Autos absieht, die von linken Gegendemonstranten beschädigt werden.

31. Januar: Der Chef geht, es bleibt der Optimismus. Der Geschäftsführende Direktor der Kreiskliniken, Jörg Martin, wechselt überraschend an die Spitze der Ludwigsburger Klinikengesellschaft. Den eben erst beschlossenen Neubau der Klinik am Eichert muss nun sein Nachfolger Bernd Noetzel aus Stuttgart umsetzen.

5. Februar: Partypass löst beim ersten Großeinsatz Panik aus. Dieser Schuss ging nach hinten los: Eigentlich soll der Partypass dafür sorgen, dass Jugendliche bei einer Discoveranstaltung rechtzeitig nach Hause gehen. Doch bei einer Party des TSGV Hattenhofen verlieren die Organisatoren die Übersicht. Viele Jugendliche müssen beim Gehen eine Ewigkeit auf ihren Partypass warten und verspäten sich erst recht. Es kommt zu Tumulten.

16. Februar: Bauer Daiber darf seine Biogasanlage bauen. Nach dem Verwaltungsgerichtshof gibt auch das Regierungspräsidium grünes Licht für das Vorhaben eines Holzhauser Landwirts. Die Stadt Uhingen sieht danach ein, dass ihr Widerstand zwecklos ist. Sie hatte sich wegen des zusätzlichen Verkehrs gesorgt.

20. Februar: Hausärzte mit Krankenhausanschluss. Für die Notfallversorgung an Abenden und Wochenenden richten die niedergelassenen Ärzte eine Ambulanz an der Klinik am Eichert ein. Im Anschluss kommt es zum Streit mit der Kassenärztlichen Vereinigung, der trotz Vermittlung der Politik, noch nicht wirklich beigelegt ist.

4. März: Schlagersänger wird neuer Schultes. In der Gammelshausener Lokalpolitik ist künftig Musik drin. Der Schlater Hauptamtsleiter Daniel Kohl, der auch als Schlagersänger Furore macht, gewinnt mit 92 Prozent die Bürgermeisterwahl und folgt Hans-Peter Zaunseder nach.

5. März: Das Dach bekommt Krücken. Weil der Statiker bei der Konstruktion des Geislinger Busbahnhofs gepfuscht hat, müsste der Bau eigentlich abgerissen und neu errichtet werden. Doch der Mann ist unterversichert. Ein Großteil der Kosten bliebe an der Stadt hängen, die sich deshalb mit einem dauerhaften Provisorium begnügt.

13. März: Lärmschutz nach 30 Jahren. Was lange währt, wird endlich einigermaßen erträglich. Kuchen leidet besonders unter dem Verkehr auf der Bundesstraße 10. Nun erhalten wenigstens ein Teil der Einwohner ein wenig Ruhe in Form einer Lärmschutzwand.

19. März: St. Maria in Trümmern. Nach monatelangen Querelen um das Finanzgebaren des Kirchenpflegers Georg Kolb tritt der komplette Kirchengemeinderat der katholischen Gemeinde in Göppingen zurück. Auch der Pfarrer Jürgen Sauter kündigt, mürbe von den Auseinandersetzungen mit Kolb, seinen Abschied an. Über das Krisenmanagement des Bischöflichen Ordinariats herrscht tiefe Enttäuschung. Und selbst der Bischof kann mit seinem Besuch die Kirchengemeinderäte nicht umstimmen.

5. April: Der Tiefgang lässt noch auf sich warten. Bei Hohenstadt und Gruibingen beginnen die Tunnelbohrungen für die Schnellbahntrasse zwischen Stuttgart und Ulm.

10. April: Neues Gesicht für die Überkinger Therme. Das Thermalbad in Bad Überkingen stand kurz vor dem Ende. Nun öffnet es nach einem Ausbau wieder seine Pforten und soll sich mit einem neuen Wellnesskonzept von seinen Konkurrenten in Bad Ditzenbach und Bad Boll absetzen.

26. April: Gemeinschaftsschule spaltet die Verwaltung. Mit seinem Baubürgermeister liegt der Göppinger OB Guido Till schon lange über Kreuz. Jetzt brüskiert er auch seine Sozialbürgermeisterin Gabriele Zull. Die Erste Beigeordnete will Gemeinschaftsschulen auch in Göppingen anbieten, der OB übt sich in Fundamentalopposition. Dafür findet er aber am Ende keine Mehrheit.

15. Mai: 23 Millionen für das Stromnetz. Das Göppinger Stromnetz gehört wieder der Stadt. Nach zähen Verhandlungen einigen sich die Stadtwerke mit der EnBW auf einen Kaufpreis. Ganz anders bei den östlichen Nachbarn: Eislingen, Donzdorf und Ottenbach begraben den Traum vom eigenständigen Stromwerk und gehen mit der EnBW eine Kooperation ein.

17. Mai: Fraktionen gehen zusammen. Der unübersichtliche Göppinger Gemeinderat wird wieder ein wenig übersichtlicher. Die Freien Wähler/VuB und die Bürgerallianz wagen die Fusion zur zweitstärksten Kraft im Gremium. Diesen Titel verlieren sie kurz darauf aber wieder, weil Stadtrat Joachim Hülscher die Fraktion im Streit verlässt.

6. Juni: Lebenslange Haft für Mord an der Ex-Geliebten. Ein 44-jähriger Mann aus Salach muss lebenslänglich hinter Gitter. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass er die Mutter seiner vierjährigen Tochter wegen eines Sorgerechtsstreits umgebracht hat. Die Leiche der Frau war im Keller einer Geislinger Firma gefunden worden, wo der Mann arbeitete.

10. Juni: Elefantenhaut hilft bei schwachen Nerven. Das Ruhebedürfnis von Anwohnern und der Bewegungsdrang junger Kicker – immer wieder sorgen diese Gegensätze für Ärger. Ebersbach findet eine pragmatische Lösung. Die Stadt gibt Weichschaumbälle an die Kicker aus. Die Balltreterei soll dadurch zu einem leisen Erlebnis werden.

22. Juni: Der Professor schlenkert das Spielbein. Der Neußer Pfarrer und Theologieprofessor Jörg Hübner wird in sein Amt als neuer Leiter der Evangelischen Akademie in Bad Boll eingeführt. Er tritt die Nachfolge von Joachim Beck an, dessen Vertrag ausgelaufen war.