2014 war auch im Kreis Ludwigsburg ein bewegtes Jahr. Im zweiten Teil des Jahresrückblicks geht es in den Monaten Mai bis August um den missglückten Start der Integrierten Leitstelle, um gestohlene Gelbbauchunken in Markgröningen und um den Wohnturm des Ludwigsburger Marstallcenters.

Ludwigsburg - 9. Mai
Die Kreisräte entscheiden: im Kreis Ludwigsburg darf bald wieder das alte Autokennzeichen VAI benutzt werden. Nach der Zustimmung des Bundes sollen bereits nach den Sommerferien erste Autos mit dem neuen, alten Kennzeichen auftauchen.

 

20. Mai
Die Ludwigsburger Stadtverwaltung möchte, dass die Wohnungseigentümer im Marstall-Center die Kosten für eine Erneuerung der Außenfassade tragen. Die Eigentümer sehen dagegen den Projektentwickler und Investor ECE in der Pflicht. Die Kosten der Sanierung werden auf drei bis fünf Millionen Euro geschätzt.

25. Mai
Europa-, Kommunal- und Gemeinderatswahlen an einem Tag: die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) schneidet bei der Europawahl im Landkreis besser ab als im Bundesschnitt. In Affalterbach und Großbottwar wird sie die drittstärkste Kraft. Bei der Kommunalwahl bleibt die CDU mit 33,1 Prozent die mit Abstand stärkste Kraft.

1. Juni
Für die Ludwigsburger Porzellanmanufaktur wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Der Insolvenzverwalter Stephan Rüdli gibt sich „verhalten optimistisch“, dass sich ein Investor für den traditionsreichen Betrieb findet.

5. Juni
Im Weiler Thalhausen bei Markgröningen verschwinden 50 bis 60 Gelbbauchunken – der aktuelle „Lurch des Jahres“. Die Polizei vermutet, dass ein Dieb die Amphibien eingesackt hat.

12. Juni
Das WM-Fieber erfasst den Landkreis. Große Leinwände auf zentralen Plätzen gibt es allerdings kaum. Der Grund: viele Spiele beginnen um 22 Uhr und damit zu spät.

3. Juli
16 homosexuelle Christen wollen in der „Bruderschaft des Weges“ in Tamm lernen, mit ihren Neigungen umzugehen und enthaltsam zu leben. Kritiker sprechen von „Umerziehung“, die Kirchen halten sich zurück.

6. Juli
Bei Wahlen zum Oberbürgermeister setzt sich in Remseck Dirk Schönberger durch, er wird Nachfolger von Ruheständler Karl-Heinz Schlumberger. In Vaihingen an der Enz wird Gerd Maisch konkurrenzlos im Amt bestätigt.

8. Juli
Die privaten Busunternehmen im Landkreis fahren streikbedingt nicht. Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem einen Euro mehr Lohn pro Stunde.

8. Juli
Die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdiensten in Ludwigsburg nimmt ihren Betrieb auf. Dreimal musste der Start wegen technischer Probleme verschoben werden. Eine Woche später hakt es wieder.

13. Juli
In Ludwigsburg-Poppenweiler wird eine der Länge nach aufgeschlitzte Stute gefunden. Drei weitere, weniger brutale Fälle von Pferdemisshandlungen folgen in kurzen Abständen. Die Polizei sieht keinen Zusammenhang.

22. Juli
Ein ehemaliges Heimkind verklagt die Brüdergemeinde in Korntal auf Schmerzensgeld. Es erhebt schwere Missbrauchsvorwürfe gegen das Heim. Ein Verein zur Opferhilfe gründet sich, dort melden sich weitere betroffene Heimkinder. Der Fall geht auch im neuen Jahr weiter.

23. Juli
Der Festivalchef der Ludwigsburger Schlossfestspiele, Thomas Wördehoff, will künftig ohne den Festivalchor arbeiten und stattdessen mehr internationale Ensembles einladen. Die Chormitglieder sind verärgert.

3. August
Nach einer wochenlangen Schlammschlacht wählt der Kreisverband der AfD auf Antrag des Vorstands seinen Sprecher Gert Widmann in einer außerordentlichen und nichtöffentlichen Mitgliederversammlung ab.

13. August
Eine Kontrolle der Wasserleitungen im Marstall-Center Ludwigsburg ergibt eine extrem hohe Konzentration an Legionellen. Wegen der gesundheitsgefährdenden Bakterien gibt es erst ein Duschverbot, dann spezielle Duschköpfe mit Filtern.

15. August
Die AfD im Kreis kommt nicht zur Ruhe. Ein Mitglied des AfD-Kreisverbands wird bei der Staatsanwaltschaft Heilbronn angeklagt, weil es vor der Bundestagswahl Bilder von Grünen-Politikern mit unflätigen Sprüchen verbreitet hat.

25. August
Große Umbauarbeiten am Ludwigsburger Bahnhof beginnen. Zuerst werden Boden und Wände erneuert, dann folgen bis zum Ende des Jahres Decke, Licht und Aufzüge. Das i-Tüpfelchen für den angestrebten „Wohlfühlbahnhof“ soll eine Beschallungsanlage werden mit Musik der Schlossfestspiele.