Bezirkschef Peter-Alexander Schreck bewertet 2016 als erfolgreiches Jahr für den Bezirk. Im kommenden Jahr stehen viele Projekte an. Unter anderem fordert Schreck eine Entscheidung über die Zukunft des Geschwister-Scholl-Gymnasiums im ersten Halbjahr 2017.

Sillenbuch - Peter-Alexander Schreck wirkt zufrieden. „2016 habe ich als eines der angenehmsten in meiner Amtszeit empfunden.“ Und immerhin sitzt der Sillenbucher Bezirksvorsteher seit 2002 da, wo er jetzt sitzt – er kann also vergleichen. An 2016 hat er nichts zu mäkeln, wie er sagt. Es sei ein gutes Jahr gewesen, ein unaufgeregtes. Ein Jahr, in dem vieles angepackt wurde. Und, das müsse man auch sagen, Jahr eins im Doppelhaushalt. Das sei immer das entspanntere, da sei noch Geld da.

 

Unter anderem für den Neubau der Sporthalle in Riedenberg, „lang ersehnt, heiß erfleht“. Die Bagger sind schon eine Weile da. Aktuell werden die Bodenplatten betoniert. Im Sommer 2018 soll das knapp neun Millionen Euro teure Projekt umgesetzt sein. Den Baustart für die Halle im Juli, die den umliegenden Schulen zugutekommen soll, bezeichnet Peter-Alexander Schreck als seinen Höhepunkt des Jahres in Sillenbuch, vor allem, nachdem das Ganze jahrelang auf der Kippe gestanden hatte. Dass jetzt gebaut werde, sei auch ein Verdienst der Bürger im Bezirk.

Erfahrungen im Ehrenamt

Der Vorsteher spricht vom Sillenbucher Gen. „Wenn die Leute hier von etwas überzeugt sind, ziehen sie das auch durch“, sagt er. Das sei beim Bädle so gewesen, dessen Sanierung beim Bürgerhaushalt 2012 auf dem ersten Platz gelandet und wenig später umgesetzt worden war, und abermals beim Bürgerhaushalt 2014, in dem die Riedenberger Sporthalle den Spitzenplatz eingenommen hatte. Hier wisse man halt, wie man Dinge voranbringe. „Die Leute haben viel ehrenamtliche Erfahrung.“

Das schlage sich auch bei der Flüchtlingsunterbringung nieder. Der Menschen an der Gorch-Fock-Straße und in den Containern am Geschwister-Scholl-Gymnasium hätten sich im Laufe von 2016 rasch engagierte Freundeskreise angenommen. Ein Grund, warum es im Bezirk aus Schrecks Sicht bis auf kleine Episoden rund lief in Sachen Asyl. „Das ist aber nicht mein Verdienst. Das ist das Sillenbucher Gen“, sagt er abermals. Dieses Gen, das mache ihm seinen Job leicht. 2017 wird ein Jahr der Planungen sein, gibt der 57-Jährige als Marschrichtung vor.

Entscheidung drängt

Die meisten haben bereits 2016 begonnen. Zentraler Punkt: das Geschwister-Scholl-Gymnasium. Neubau oder Kernsanierung, diese Frage bewegt die Gesamtstadt und die politischen Gremien schon lange, doch „das muss definitiv im ersten Halbjahr entschieden werden, das kann nicht anders sein“. Im Kern dreht sich’s um die Frage, inwiefern ein Neubau im Gebiet Schwellenäcker die seit Jahrzehnten geplante, aber nicht umgesetzte Filderauffahrt tangieren würde. Zudem müssten der Bebauungs- und der Flächennutzungsplan zunächst geändert werden. Viele im Bezirk sind für den Neubau, die Stadt tendiert nach einer Machbarkeitsstudie zur Sanierung in Schritten. Und der Bezirksvorsteher? „Mir ist wichtig, dass die Trassenführung modifiziert oder aufrechterhalten bleiben kann. Unter der Voraussetzung bin ich für den Neubau.“ Ein neues Haus würde dem Bezirk und der Schule besser zu Gesicht stehen, fügt er an.

Was im kommenden Jahr ebenfalls vorangetrieben werden soll: mögliche Kooperationen zwischen Meile und IGHM, den Gewerbetreibenden aus Sillenbuch und Heumaden. Zudem werden bereits beschlossene Maßnahmen in puncto Fahrradverkehr auf der Sillenbucher Hauptader 2017 umgesetzt, etwa die zusätzlichen Ständer vor der Liliencron-Apotheke. Auch hat das Verwaltungsteam gemeinsam mit dem Bezirksbeirat einen ganzen Sack an Vorschlägen erarbeitet, die es zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans einreichen will. Dabei geht es etwa um die Ausweitung der Betriebszeiten der U 8 oder die direkte Anbindung an den Flughafen mit der Buslinie 65.

Ja, und dann hat Peter-Alexander Schreck noch sein Baby, wie er dazu sagt. Den Sillenbucher Dauerbrenner: das Bürger- und Veranstaltungszentrum. Dreimal für den städtischen Haushalt angemeldet, dreimal abgeschmettert. Zu teuer – zuletzt standen laut dem hiesigen Verwaltungschef 14 Millionen Euro im Raum, Preissteigerungen noch nicht eingerechnet – und vor allem zu überdimensioniert. Das ist mittlerweile auch dem Bezirksvorsteher aufgegangen. Rathaus, Feuerwehrmagazin, Bücherei, Veranstaltungssaal, „das war zu ambitioniert unterm Strich“. Er werde die Pläne 2017 vorantreiben, und die Fraktionen im Bezirksbeirat müssten sich entscheiden, was rausfliegt. Und wenn das Baby gesundgeschrumpft sei, dann soll es für den Haushalt 2018/19 wieder angemeldet werden. Schreck: „Das weiß jeder, dass das kommen muss, sonst wird es lächerlich.“