Auch Musik und Stil wandeln sich. Das berühmte Bond-Motiv des Komponisten James Barry wird mit Klängen der jeweiligen Zeit gemixt, die Lebensart mit dem, was en vogue ist. Immer noch Genießer, Lifestyle- und Modeexperte, raucht Bond nicht mehr, das Rezept des Drinks erfindet Craigs Bond neu, obschon kein Barkeeper derlei zusammenschütteln würde. Und 007 macht kein Hehl mehr daraus, dass es Arbeit ist, Körper und Seele zu erhalten: ständige Selbstoptimierung lautet die aktuelle Devise, so Annette Pankratz von der Ruhr-Universität Bochum, in ihrem Beitrag „Lifestyle bei Bond – Do I look like I give a damn?“. Aber sicher ist das den Produzenten wichtig, zumal bis heute zahlreiche Marken davon profitieren, und Bond selbst eine Marke ist, dessen Kommentare Fans auswendig kennen.

 

Wie etwa jener Spruch im Untertitel des Symposiums „Ungeheuer schnittig – das Boot natürlich“ – ihn durfte einst dessen dritter Darsteller Roger Moore in „Der Spion, der mich liebte“ bringen, als Naomi, die Handlangerin des damaligen Bösewichts Curd Jürgens, ein Schnellboot an die korsischen Gestade steuerte. Dass schnittige Boote und schnelle Autos – Moore fuhr einen Lotus, der zum Unterseeboot wird – im BND-Alltag eine vernachlässigbare Rolle spielen, verdeutlichte Willkomm im Vortrag „Gerührt oder geschüttelt“ – zur Divergenz zwischen cineastischer Fiktion und der „ennui“ der verbeamteten Wirklichkeit. „Ich bin mit der Bahn gekommen, wäre ich mit dem Auto unterwegs, dann wäre es wohl eher ein Opel Astra oder ein VW.“ Das Gefährt, damit die PS-Zahl, werde beim BND entsprechend der Aufgabe gestellt. „Aber weniger auffällig als das vor der Tür.“

Draußen empfing 007s liebstes Spielkind die Besucher, ein polierter Aston Martin, drinnen schufen Filmplakate die entsprechende Bond-Atmosphäre. Sowie eine – an die Wand projizierte – goldene Patrone.

Auch der BND ist Bond – aber nur ein bisschen

Kein Logo gibt es für den BND: „Es gibt bewaffnete Einsätze, aber nur, um sich selbst zu verteidigen“, betonte Willkomm. „Wir haben keine polizeiliche Befugnis. Unsere Maßnahmen müssen möglichst wenig beeinträchtigen, verhältnismäßig sein.“ Heimlich würden Informationen beschafft, über Vertrauensleute, Gewährspersonen, Observationen, Bild- und Tonaufzeichnungen, Tarnpapiere und Tarnkennzeichen. Schließlich sei Hauptaufgabe der 6500 Mitarbeiter aufzuklären über die politische, wirtschaftliche und militärische Lage. 150 000 Meldungen pro Monat gehen beim BND ein, von „menschlichen Quellen“, abgehörten Telefonaten oder abgefangenen Mails, offenen Informationsquellen wie dem Internet oder Zeitschriften sowie aus Satelliten- und Luftbildaufklärung. Daraus entstehen Tages-, Sonder- und Regionalberichte, Analysen und Warnmeldungen, die an zwölf Behörden des Bundes gehen, etwa an das Bundeskanzleramt oder das Bundesjustizministerium.

Ohne Bondelemente geht es indes auch bei der BND-Aufklärung draußen oder drinnen im dunklen Darknet, dem Internet jenseits des offenen Internets, nicht. „Ich hatte im operativen Geschäft bis zu zehn Identitäten – zur Sicherheit und zum Schutz von Personen und Operation“, sagte Willkomm. Der BND habe nicht nur einen, sondern viele „Qs“ – jenen „Quartiermeister“, der die fiktive Forschungs- und Entwicklungsabteilung des britischen Geheimdiensts MI 6 leitet. Der BND brauche Experten aller Wissensgebiete, neben vielen IT-Experten gebe es da etwa Sinologen, Physiker, Arabisten, Betriebswissenschaftler und sogar Kunsthistoriker, so Willkomm. „Einige sind echte Künstler auf ihrem Gebiet.“

Auch Musik und Stil wandeln sich. Das berühmte Bond-Motiv des Komponisten James Barry wird mit Klängen der jeweiligen Zeit gemixt, die Lebensart mit dem, was en vogue ist. Immer noch Genießer, Lifestyle- und Modeexperte, raucht Bond nicht mehr, das Rezept des Drinks erfindet Craigs Bond neu, obschon kein Barkeeper derlei zusammenschütteln würde. Und 007 macht kein Hehl mehr daraus, dass es Arbeit ist, Körper und Seele zu erhalten: ständige Selbstoptimierung lautet die aktuelle Devise, so Annette Pankratz von der Ruhr-Universität Bochum, in ihrem Beitrag „Lifestyle bei Bond – Do I look like I give a damn?“. Aber sicher ist das den Produzenten wichtig, zumal bis heute zahlreiche Marken davon profitieren, und Bond selbst eine Marke ist, dessen Kommentare Fans auswendig kennen.

Wie etwa jener Spruch im Untertitel des Symposiums „Ungeheuer schnittig – das Boot natürlich“ – ihn durfte einst dessen dritter Darsteller Roger Moore in „Der Spion, der mich liebte“ bringen, als Naomi, die Handlangerin des damaligen Bösewichts Curd Jürgens, ein Schnellboot an die korsischen Gestade steuerte. Dass schnittige Boote und schnelle Autos – Moore fuhr einen Lotus, der zum Unterseeboot wird – im BND-Alltag eine vernachlässigbare Rolle spielen, verdeutlichte Willkomm im Vortrag „Gerührt oder geschüttelt“ – zur Divergenz zwischen cineastischer Fiktion und der „ennui“ der verbeamteten Wirklichkeit. „Ich bin mit der Bahn gekommen, wäre ich mit dem Auto unterwegs, dann wäre es wohl eher ein Opel Astra oder ein VW.“ Das Gefährt, damit die PS-Zahl, werde beim BND entsprechend der Aufgabe gestellt. „Aber weniger auffällig als das vor der Tür.“

Draußen empfing 007s liebstes Spielkind die Besucher, ein polierter Aston Martin, drinnen schufen Filmplakate die entsprechende Bond-Atmosphäre. Sowie eine – an die Wand projizierte – goldene Patrone.

Auch der BND ist Bond – aber nur ein bisschen

Kein Logo gibt es für den BND: „Es gibt bewaffnete Einsätze, aber nur, um sich selbst zu verteidigen“, betonte Willkomm. „Wir haben keine polizeiliche Befugnis. Unsere Maßnahmen müssen möglichst wenig beeinträchtigen, verhältnismäßig sein.“ Heimlich würden Informationen beschafft, über Vertrauensleute, Gewährspersonen, Observationen, Bild- und Tonaufzeichnungen, Tarnpapiere und Tarnkennzeichen. Schließlich sei Hauptaufgabe der 6500 Mitarbeiter aufzuklären über die politische, wirtschaftliche und militärische Lage. 150 000 Meldungen pro Monat gehen beim BND ein, von „menschlichen Quellen“, abgehörten Telefonaten oder abgefangenen Mails, offenen Informationsquellen wie dem Internet oder Zeitschriften sowie aus Satelliten- und Luftbildaufklärung. Daraus entstehen Tages-, Sonder- und Regionalberichte, Analysen und Warnmeldungen, die an zwölf Behörden des Bundes gehen, etwa an das Bundeskanzleramt oder das Bundesjustizministerium.

Ohne Bondelemente geht es indes auch bei der BND-Aufklärung draußen oder drinnen im dunklen Darknet, dem Internet jenseits des offenen Internets, nicht. „Ich hatte im operativen Geschäft bis zu zehn Identitäten – zur Sicherheit und zum Schutz von Personen und Operation“, sagte Willkomm. Der BND habe nicht nur einen, sondern viele „Qs“ – jenen „Quartiermeister“, der die fiktive Forschungs- und Entwicklungsabteilung des britischen Geheimdiensts MI 6 leitet. Der BND brauche Experten aller Wissensgebiete, neben vielen IT-Experten gebe es da etwa Sinologen, Physiker, Arabisten, Betriebswissenschaftler und sogar Kunsthistoriker, so Willkomm. „Einige sind echte Künstler auf ihrem Gebiet.“