Jessica Welz aus Gschwend ist die neue Markenbotschafterin des Schwäbischen Walds. Die 24-jährige Betriebswirtin wird während des Aspacher Maimarkts am 10. Mai als neue, mittlerweile dritte Waldfee inthronisiert.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Kaisersbach - Die Kollegin der Mutter ist schuld. Obgleich schuld vielleicht nicht das ganz korrekte Wort ist. Aber ohne den Tipp dieser Frau wäre Jessica Welz aus Gschwend im Ostalbkreis am Mittwochabend in Kaisersbach bestimmt nicht zur neuen, mittlerweile dritten Schwäbischen Waldfee gekürt worden. Die Kollegin hatte Jessicas Mama sinngemäß gefragt: „Schwäbische Waldfee, das wäre doch was für eine deiner beiden Töchter?“ Die 24-jährige Jessica hat sich daraufhin informiert – was macht eigentlich eine Waldfee? – und dann beworben. Ihre drei Jahre jüngere Schwester „hatte keine Lust“, so die Ältere.

 

Am Mittwoch stand Jessica Welz dann vor der Jury. Die Vertreter der Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald mussten sich entscheiden zwischen vier Kandidatinnen. Das Ergebnis war vergleichsweise deutlich: zwölf Stimmen für Jessica Welz, die Zweitplatzierte bekam acht Stimmen, die Dritte vier, die Vierte nur zwei. Christoph Jäger, der Bürgermeister von Großerlach und einer der Erfinder der Feenfigur, sagte am Abend, alle Kandidatinnen hätten ihre Sache gut gemacht, alle seien sympathisch rüber gekommen. Was man eben so sagt, wenn man niemandem zu nahe treten will. Gewinnen indes – das stand ja von vorne herein fest – konnte nur eine. Jessica Welz sei „super charmant und locker“, so der Schultes.

Inthronisiert wird die Waldfee beim Aspacher Maimarkt

Höchst offiziell inthronisiert wird die neue Waldfee am Sonntag, 10. Mai, beim Aspacher Maimarkt. Die junge Frau, die erst vor ein paar Tagen ihren ersten festen Job bei einer Personalvermittlung in Aalen angetreten hat, wird nun ein Jahr lang speziell an den Wochenenden als Markenbotschafterin für das Naherholungsgebiet rund um Murrhardt ordentlich eingespannt. Ihre Vorgängerin Pia Pfitzenmaier aus Oppenweiler war in ihrem Feenjahr bis dato an gut zwei Dutzend Samstagen beziehungsweise Sonntagen ehrenamtlich im Einsatz, etwa bei den Naturparkmärkten und bei der Reisemesse CMT in Stuttgart.

Ist das nicht ein bisschen viel auf einmal? Die erste Stelle als Betriebswirtin und dann auch noch der Start als märchenhafte Fee? Am Morgen nach der Wahl erklärt Jessica Welz lachend: „Nein gar nicht, mir wird schnell langweilig.“ Sie suche immer etwas zu tun. Bis dato habe sie sich als Studentin am Campus Schwennigen der Hochschule Furtwangen auch ehrenamtlich engagiert, zum Beispiel bei der Betreuung von ausländischen Studenten im Rahmen des Buddy-Programms und beim sogenannten Businesstalk mit örtlichen Unternehmen.

Nach dem Abitur ein halbes Jahr Au-pair-Mädchen

Die neue Waldfee hat in Mutlangen das Licht der Welt erblickt, sie ist in Geschwend aufgewachsen – wo sie nach wie vor wohnt – und hat am Gaildorfer Schenk-von-Limpurg-Gymnasium im Jahr 2010 Abitur gemacht, mit den Schwerpunktfächern Englisch, Französisch und Erdkunde. Danach war sie Au-pair-Mädchen bei einer französischen Familie in Straßburg.

Bis zu ihrem ersten Auftritt am 10. Mai muss der neuen Waldfee noch das typische grüne Kleid auf den Leib geschneidert werden. Und dann wird sie vermutlich ganz vielen Leuten von ihren Lieblingsausflugszielen im Schwäbischen Wald erzählen: vom Hagbergturm bei Gschwend, vom Weiterweg bei Rothaar und von den vielen Wanderwegen.