Der Ludwigsburger Filmstudent Johannes Preuss hat für seine Reportage „Galamsey“ den Studenten-Oscar bekommen. Ein Kurzportrait über den gebürtigen Berliner, der Peter Scholl-Latour nacheifert.

Los Angeles/Ludwigsburger - Der Ludwigsburger Filmstudent Johannes Preuss hat durch seine frühere Arbeit als Entwicklungshelfer in Ghana von den Problemen des illegalen Goldschürfens mit Umweltverschmutzung, Ausbeutung und Korruption erfahren. Darüber drehte er die Reportage „Galamsey - für eine Handvoll Gold“. Das sei absolut kein einfaches Projekt gewesen, sagte der Nachwuchsfilmer der Deutschen Presse-Agentur.

 

Seine halbstündige investigative Reportage wurde in der Nacht zum Freitag in Los Angeles mit einem goldenen Studenten-Oscar belohnt. „Man kann auch mit Fernsehjournalismus einen Oscar gewinnen“, jubelte der 33-Jährige beim Empfang der Trophäe auf der Bühne.

Für das Radio nach Ghana

Der gebürtige Berliner absolvierte zunächst ein Magisterstudium mit den Fächern Politik, Geschichte und Romanistik an der Universität Bonn. Als Stipendiat des Deutschen Entwicklungsdienstes ging Preuss dann als Berater eines Bürger-Radios ins westafrikanische Ghana. Derzeit ist er als Student im Fach Fernsehjournalismus an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg eingeschrieben. Hier können Sie den Trailer zu „Galamsey“ sehen:

Peter Scholl-Latour als großes Vorbild

„Galamsey“ war sein erster Film, den er in eigener Regie gedreht hat. Im Rahmen seines Studiums ist nun schon der dritte Film im Kasten - über Nollywood, die Filmindustrie von Nigeria.

Preuss hat große Vorbilder. Unter anderem nennt er den Afrika-Experten Peter Scholl-Latour, für dessen Bücher und Reportagen er sich schon als Junge interessiert habe. Auf der Oscar-Bühne dankte der frischgebackene Gewinner auch seinem Vater, der unter den Zuschauern war. „Danke für all die Geschichte, die du mir als Kind vorgelesen hast.“