Die Vorsitzende der Verkehrswacht Stuttgart ist zu Gastbei den kleinen Entdeckern gewesen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Philipp ist ein Profi. Er kennt die Verkehrsschilder und weiß, wie man sich am Fußgängerüberweg verhält. „Den Arm ausstrecken und gucken“, sagt der Vierjährige und macht gleich einmal vor, wie es geht. „Da staunen sogar wir Erzieher“, sagt Sabine Rux-Gerisch. Sie ist die Leiterin der Johanniter-Kindertagesstätte „Die kleinen Entdecker“ an der Trochtelfinger Straße. Dort ist an diesem Tag Birgit Weber zu Gast. Sie ist die Vorsitzende der Verkehrswacht Stuttgart. Seit gut einem Jahr ist sie als Mentorin für das Programm „Kinder im Straßenverkehr“ unterwegs. In mehr als 50 Kindergärten hat sie schon mit den Mädchen und Jungen über das richtige Verhalten im Straßenverkehr gesprochen.

 

Dazu gehört, dass Kinder einen Helm aufsetzen, wenn sie mit dem Lauf- oder dem Fahrrad unterwegs sind. Denn was passiert, wenn man das nicht tut, das demonstriert Weber mit einem rohen Ei. Fällt dieses ohne einen Schutz auf den Boden, muss man hinterher aufwischen. Gut eingepackt in einen kleinen, weißen Helm aus Styropor passiert aber nichts.

Die Kinder lernen verschiedene Schilder kennen

Doch wer Fahrrad fahren will, der muss einen guten Gleichgewichtssinn haben. Dass das bei Kindern nicht mehr selbstverständlich ist, macht der Gang über die Fluss- und Hügelsteine deutlich. Birgit Weber hat unterschiedlich große und wackelige Podeste dabei. Mit großen Schritten müssen die Mädchen und Jungen von einem zum andern gelangen. Für die meisten ist diese Übung kein Problem, doch manch einer gerät ins Straucheln. „Da sieht man, wer viel draußen spielt“, kommentiert die Frau von der Verkehrswacht.

Beim Verkehrszeichen-Memory lernen die Kinder die verschiedenen Schilder kennen. Das Beste sind jedoch die Mützen und Schnappbänder, die Weber mitgebracht hat. Da sind sich die Kinder einig. Denn die Mützen haben eine reflektierende Kante. Und die Schnappbänder leuchten nicht nur im Dunkeln, sondern wickeln sich um das Bein oder den Arm, wenn man sie mit etwas Schwung darauf schlägt.

Für Rux-Gerisch ist es wichtig, auch schon mit kleinen Kindern über das Thema Verkehr zu sprechen. „Wir sind viel unterwegs“, sagt sie. Dabei merke man immer wieder, dass die Straße für Kinder eine Herausforderung ist. Sie müssen lernen, was man darf und was nicht. „Das hat auch etwas mit Werten und Normen zu tun“, sagt die Einrichtungsleiterin.

Die Kinder singen mit Mary Summer über den Verkehr

Die Idee zu dem Verkehrsprojekt ist bei einem Ausflug ins Museum entstanden. „Uns ist aufgefallen, dass der Weg dorthin für die Kinder viel spannender ist als das Museum selbst.“ Als Weber dem Kindergarten dann anbot, vorbeizukommen, rannte sie damit freilich offene Türen ein. „Wir haben uns gefreut, dass solche Veranstaltungen auch in unserer kleinen, familiären Einrichtung möglich sind“, sagt Sabine Rux-Gerisch. „Je früher man mit der Verkehrserziehung beginnt, desto besser ist es“, sagt Weber. Schon Dreijährige könnten viel bei so einem Termin lernen, vorausgesetzt man bereite die Themen spielerisch auf.

Heute ist Birgit Weber im Waldkindergarten Rohr. Dort hat Mary Summer ihren ersten Auftritt im Namen der Verkehrswacht. Die Sozialpädagogin, Sängerin und Vorsitzende des Vereins Rejoyourlife singt mit den Mädchen und Jungen Lieder rund um den Verkehr und will sie so für dieses Thema sensibilisieren.