Der Kleintierzüchterverein Rohracker feiert am 1. Mai 2015 sein 90-Jahr-Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür und tierischem Nachwuchs bei Hühnern und Enten.

Hedelfingen - Inmitten der grünen Idylle des Rohracker Kleintierzüchtervereins ist kaum mehr als das Gackern von Hühnern, das leise Quaken einer Ente und das Rascheln im Heu von ein paar Kaninchen zu hören. Ein bisschen hektisch wird es erst, als die drei frisch geschlüpften Küken der weißen Zwergenten gemeinsam mit ihrer Mutter in Windeseile zum kleinen Teich der Anlage watscheln und begeistert ins kühle Nass springen. Die jungen Enten und die frisch geschlüpften Hühnerküken sind derzeit die Attraktion der Kleintierzuchtanlage im Gewann Zinsholz. Und sie sind echte „Jubiläumsküken“. Denn am 1. Mai 2015 feiert der Kleintierzüchterverein sein 90-jähriges Bestehen.

 

An diesem Tag sind Besucher herzlich willkommen. Sie können sich von 11 Uhr bis 18 Uhr die Anlage ansehen und bekommen Tauben, Enten, Hühner, Kanarienvögel und Kaninchen gezeigt. Kinder dürfen die Langohren streicheln und bestimmt werden vor allem die Jungtiere die Besucher mit ihrem Charme in ihren Bann ziehen. Auch für Essen und Trinken ist gesorgt.

Kinder können Kaninchen streicheln

Den Tag der offenen Tür veranstaltet der Verein jedes Jahr am 1. Mai und am ersten Sonntag im September. Zum Jubiläum, sagt der Vorsitzende Gerd Wolf, habe man sich aber ein paar besondere Angebote für die Gäste ausgedacht. „Wir bauen eine Fotowand auf, die die Geschichte des Vereins zeigt“, sagt Wolf. „Außerdem gibt es eine Hüpfburg und einen Luftballonwettbewerb für Kinder.“

Auf die Anlage der Kleintierzüchter im Gewann Zinsholz ist Gerd Wolf sichtlich stolz. Schließlich, erzählt er, hätten er und die Mitglieder vor 25 Jahren alles in Eigenleistung aufgebaut – von den Mauern über die Hütten bis zu den Gehegen. „Da haben wir viel Arbeit und Geld reingesteckt“, sagt der Vereinsvorsitzende. Auch eine Strom- und Wasserleitung wurde verlegt, um die Anlage überhaupt betreiben zu können. Bevor es die Gehege und Ställe gab, in denen inzwischen zahlreiche Tiere leben, hätten die Mitglieder noch zu Hause gezüchtet. „Aber heute kann man sich ja keinen krähenden Hahn mehr einfach so zu Hause halten.“

Mitglied seit 50 Jahren

Gerd Wolf ist seit 50 Jahren Mitglied im Kleintierzüchterverein, seit 38 Jahren ist er Vorsitzender. Seine ersten Zuchterfahrungen, erzählt er, machte er aber schon im Alter von elf Jahren. „Mein Opa hat mir damals ein Kaninchen mit Jungen geschenkt, seither züchte ich die Tiere“, sagt Wolf. „Seit ich denken kann, habe ich eigentlich immer Tiere gehabt.“

Neben drei Kaninchenrassen züchtet Wolf im Verein auch zwei verschiedene Hühnerrassen – ein Hobby, das nach seinen Worten langsam ausstirbt. „Wir sind 33 Mitglieder und außer mir züchten nur noch drei andere“, erklärt Wolf. „Aber es ist eben eine ziemlich aufwendige Beschäftigung – auch wenn es Spaß macht.“

Ein aufwendiges Hobby und Spaß bei der Sache

Jeden Tag verbringt Wolf mindestens zwei Stunden auf der Kleintierzuchtanlage. Dann füttert er die Tiere, mistet die Gehege aus, sieht nach den bebrüteten Eiern und macht sauber. All das macht der 62-Jährige neben seinem eigentlichen Beruf – er führt ein Autohaus in Rohracker.

Wünschenswert, so Wolf, wäre Nachwuchs für den Verein. Denn der fehle immer mehr. Daher freue er sich stets über neue Mitglieder.

Gäste sind willkommen

Wer sich einen Eindruck des Vereins verschaffen will, hat dazu am 1. Mai die Gelegenheit. Die Kleintierzuchtanlage im Gewann Zinsholz befindet sich am oberen Ende der Tiefenbachstraße in Rohracker. Wer mit dem Auto kommt, sollte sich einen Parkplatz bei der Wendeschleife an der Bushaltestelle Weinklinge suchen. Die Kleintierzuchtanlage ist in wenigen Gehminuten zu erreichen, wenn man der Tiefenbachstraße bis zum Gartengebiet und dann dem anschließenden Waldweg für etwa 200 Meter folgt.