Die Mahle-Stiftung fördert weltweit 150 Projekte aus den Bereichen Gesundheit und Pflege, Landwirtschaft und Ernährung, Bildung und Erziehung sowie Kunst und Kultur. Vom 18. bis 20. September präsentiert sie im Hospitalhof einen Querschnitt daraus.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Die Verbindung eines der weltweit größten Autozulieferer und der Anthroposophie liegt nicht unbedingt auf der Hand. Deshalb präsentiert die Mahle-Stiftung zu ihrem 50-Jahr-Förderjubiläum ihre Aktivitäten mit drei Informationstagen im Hospitalhof – und der reicht gar nicht aus für die zahlreichen Stände, an denen sich Projekte vorstellen. Im Innenhof wurde zusätzlich noch ein großes Zelt für die Initiativen und Vereine aufgestellt. Dort beispielsweise ist die Ausstellungsfläche des Vorzeigeprojekts der Mahle-Stiftung schlechthin: Die Filderklinik. Seit ihrer Gründung vor vier Jahrzehnten flossen insgesamt 57 Prozent aller Dividenden des Konzerns in die Klinik, die High-Tech-Medizin mit anthroposophischen Methoden verbindet.

 

Unterstützt wird die Entwicklung von Saatgut

Am Stand des Vereins Mellifera wuselt es in einem transparenten Bienenstock. Die Initiative aus Rosenfeld machte sich schon vor dem großen Bienensterben für eine ökologisch ausgerichtete Tierhaltung stark. „Weniger Stress und andere medizinische Hilfsmittel werden benötigt“, betont deren Vorstand Thomas Radetzki. Landwirtschaft und Ernährung sind eines der vier Förderfelder der Stiftung. Unterstützt wird auch der Kampf von David gegen Goliath in der Saatgutproduktion. Die großen Konzerne haben das Saatgut so verändert, dass die Bauern dieses jedes Jahr neu kaufen müssen. Eine Aussaat aus der Ernte des Vorjahres ist nicht mehr möglich, denn die Samen treiben nur noch spärlichst aus. „Terminator-Weizen kann nur einmal angebaut werden“, erklärt der Projektleiter der Mahle-Stiftung, Alexander Lerch, diese Geschäftspraktiken. Die Stiftung fördert deshalb die Initiative „Save our Feeds“, die biologisch-dynamisches Saatgut entwickelt und an ihrem Stand Brot aus solchen anbietet.

Gegründet wurde die Mahle-Stiftung 1964 von den Brüdern Hermann und Ernst Mahle. Sie fühlten sich dem anthroposophisch ganzheitlichen Menschenbild verbunden, und entsprechend engagiert sich die Stiftung in den Bereichen Gesundheit und Pflege, Landwirtschaft und Ernährung, Bildung und Erziehung sowie Kunst und Kultur. Zugute kommt ihr der Geschäftserfolg des Konzerns in den vergangenen zehn Jahren. 2014 flossen 8,5 Millionen Euro Dividende an die Stiftung. Sie fördert weltweit 150 Projekte.

Unter dem Motto „Mensch-Entwicklung-Zukunft. Wie wollen wir leben?“ will die Mahle-Stiftung vom 18. bis 20. September im Hospitalhof das Publikum über die von ihr geförderten Bereiche informieren. 20 Aussteller sind vertreten, daneben gibt es 40 Vorträge und Podiumsdiskussionen. Aber das Publikum ist auch selbst gefordert, zum Beispiel bei einem Zungenbrecherwettbewerb oder bei einem Mitmachchor. Auf die Kinder wartet ein eigenes Programm. Sogar der Teddy kann zur Sprechstunde an den Stand der Filderklinik kommen. Die Veranstaltungen sind kostenlos.