Zum 60. Geburtstag bringt Alfa Romeo die Giulietta als Sprint-Version. Das Auto setzt sich durch verfeinertes Äußeres und einen edlen Innenraum vom Üblichen ab. Der Benziner kostet mindestens 24.400 Euro.

Wenn ein Alfa Romeo die Bezeichnung Sprint im Namen führt, erscheint vor dem geistigen Auge das legendäre Coupé aus den 1950er Jahren. Mit dem hat die aktuelle Giulietta Sprint aber nicht mehr als den Namen gemein. Denn es handelt sich um eine 4,35 Meter lange Kompaktlimousine der zur FCA-Gruppe (Fiat Chrysler Automobiles) gehörenden Marke, die mit ihrem guten Namen Golf-Verweigerer lockt. Leistungsmäßig reiht sich die Giulietta Sprint zwar in die kräftigeren Motorisierungen ein, ist mit ihren 110 kW (150 PS) - wahlweise als Benziner oder Diesel - aber ein gutes Stück weg vom stärksten Modell mit dem Beinamen Quadrifoglio Verde und 177 kW (240 PS).

 

Äußerlich ist die Sprint-Variante nur in Details vom Grundmodell zu unterscheiden. Wie bei jenem fällt vorn der markentypische Lufteinlass ins Auge, ein auf die Spitze gestelltes Dreieck. Ein dezenter Frontspoiler und große, runde Scheinwerfer, die an einen treuen Hundeblick erinnern, verleihen der schönen Italienerin ein eigenständiges Aussehen. An den Kotflügeln prangt der Schriftzug Sprint.

Das Staufach fasst 350 Liter

Die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit ihren fünf kreisrunden Löchern wurden eigens für das neue Modell entworfen. Am Heck fällt die hochgezogene Kunststoffverkleidung auf, die bis ans Nummernschild heranreicht; darunter glänzen zwei Auspuffrohre. Der Kofferraum öffnet sich, indem man auf das kreisrunde Markenemblem drückt, mit den Fingern unter das Blech fährt und der Heckklappe einen sanften Schwung gibt. Dann ist der Blick frei auf das 350 Liter große Staufach, das man über die 80 Zentimeter hohe Ladekante erreicht.

Ist diese überwunden, geht es satte 22 Zentimeter hinunter auf den Gepäckraumboden - alles andere als rückenfreundlich. Der gesamte Sprint-Innenraum ist dunkel gehalten, vereinzelte Farbtupfer gibt es nur in Form roter Ziernähte am Gestühl sowie am Lenkrad. Beim Blick nach hinten trübt die schmale und hoch angeordnete Heckscheibe die Rundumsicht. Unbequem kann es für Großgewachsene auf der Rückbank werden: Sie müssen ihren Kopf einziehen, um nicht am Dachhimmel anzustoßen. Über derlei Unannehmlichkeiten können Fahrer und Beifahrer nicht klagen: Die schwarzen Sitze sind bequem und bieten einen ausgezeichneten Seitenhalt. Ebenfalls Freude bereitet der Antrieb.

Der Ottomotor basiert auf dem bereits bekannten 1,4-Liter-MultiAir und spurtet in 8,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Nach der Norm sollen nur 5,7 Liter Benzin auf 100 Kilometer durch die Kraftstoffleitungen fließen. Der Selbstzünder begnügt sich auf derselben Distanz mit 4,2 Litern. Beide Motorisierungen sind mit einem leichtgängigen und präzisen Handschaltgetriebe ausgestattet; der kugelrunde Schaltknauf liegt gut in der Hand. Dazu passen das straffe Fahrwerk und die direkte Lenkung, auf kurvigen Straßen zeigte sich der Benziner wendig und flott. Aber auch schaltfaules Mitschwimmen im Verkehr ist gut möglich. Seit Anfang November sind die beiden Sprinter im Rennen bereits um die Gunst der Käufer. Für den Benziner müssen mindestens 24 400 Euro bezahlt werden, der Diesel kostet 2450 Euro mehr.