Die Killesbergbahn gibt es seit 75 Jahren. Das Straßenbahnmuseum besteht seit 25 Jahren. Bei den Jubiläumsfeiern am Wochenende pendelte zwischen dem Killesberg und dem Museum in Bad Cannstatt ein historischer Bus, den viele Besucher nutzten.

Stuttgart - Drei Züge, zwei mit Dampfloks und eine mit Dieseltriebwagen, haben auf der seit 75 Jahren bestehenden Killesbergbahn am Wochenende ihre Runden gedreht und sind dabei auch kräftig ins Schwitzen gekommen. Denn Leerfahrten gab es nicht: „Alle unsere Züge waren voll“, freute sich Torsten Brecht, Vorstandsmitglied des Vereins Freunde und Förderer der Killesbergbahn. Brecht hatte auch die Hoffnung, dass das Jubiläumswochenende, das gemeinsam mit dem seit 25 Jahren bestehenden Straßenbahnmuseum gefeiert wurde, auch den Mitgliederbestand des Vereins weiter steigen lassen würde. Viele gute Gespräche habe er am Infostand während der beiden Aktionstage geführt. Dabei wurden auch einige Broschüren sowie DVDs verkauft. Dies wiederum freute den Vereinskassier Walter Schmid, der sich nach dem Wochenende ohnehin keine Sorgen um leere Kassen machen muss.

 

So lange Schlangen gibt es sonst nicht im Killesbergpark

Wie viele Besucher letztendlich da waren, das wird erst die Endabrechnung zeigen. Sicher ist nur, dass nie zuvor an einem Samstag bereits um 10 Uhr so viele Menschen Schlange standen, um die Bahn nutzen zu können. Was die Vereinsmitglieder besonders freut: die Fahrten mit den drei historischen Eisenbahnen haben alle problemlos geklappt.

Ähnlich klingt die Meldung zum Ende des Jubiläumswochenendes beim Verein Stuttgarter Historische Straßenbahnen. Schriftführer Gerhard Voss, der an beiden Tagen bei Sonderfahrten mit der historischen Straßenbahnlinie 21 als Schaffner in alter Uniform im Einsatz war, weiß von keiner Panne. Die Fahrten mit den historischen Bussen der Linie 23 E, die für die Strecke zwischen dem Killesberg und dem Museum eingesetzt wurden, hätten ebenso reibungslos geklappt wie die Touren mit der Straßenbahn. „Das ist uns immer auch besonders wichtig“, sagt Voss.

Dass sich längst nicht nur Kinder für die historischen Fahrzeuge begeistern können, sondern auch viele Erwachsene mit Stuttgarter Wurzeln in Erinnerungen schwelgen, wenn sie in einem der betagten Gefährte durch die Stadt fahren, wurde immer wieder deutlich. „Weißt Du noch…?“ Diese Frage hörte man immer wieder. Nicht nur Hedwig Spintner dürfte am Sonntag auch an ihre Schulzeit erinnert worden sein, als sie täglich mit der Straßenbahn unterwegs war. „Da hat man auch so manchen stolzen und adretten Herrn gesehen“, berichtete die Seniorin schmunzelnd, die mit ihrer Tochter und drei Enkeln unterwegs war. Dass die Oma für die Straßenbahn so schwärmte, konnte der fünfjährige Max indes nicht ganz nachvollziehen. Seine schönsten Erlebnisse waren die Fahrt mit der Killesbergbahn und die Führung durch den Lokschuppen.

Zwischen dem Park auf dem Killesberg – wo am Wochenende auch eine Reihe anderer Kleinbahnen mit verschiedenen Schienenbreiten für Rundfahrten zur Verfügung standen – und dem in Bad Cannstatt beheimateten Museum herrschte am Wochenende reger Pendelbetrieb. „Viele Besucher sind vom Killesberg zu uns gekommen und umgekehrt“, freut sich denn auch Gerhard Voss. So habe man mit der Planung des Doppeljubiläums einfach „alles richtig gemacht“.