Nach ihrer Geburt war Sophie drei Monate wegen des Methadonentzugs im Olgahospital. Zuhause kamen zunächst fünf Mal die Woche entweder eine Kinderkrankenschwester oder eine Familienhelferin. Unterlagen belegen, dass die Mutter für ihre Fürsorglichkeit gelobt wurde. Die Hilfen wurden auf zweimal die Woche reduziert.

 

Anlass für die Inobhutnahme war ein Vorfall zwölf Tage nach der Reduzierung der Hilfen. Ein Passant rief die Polizei, als er sah, wie Melanie Damme den Kinderwagen stark schaukelte, damit das Baby einschläft. „Das kleine Kind machte einen normalen Eindruck“, „Besonderheiten im Verhalten konnten vor Ort nicht festgestellt werden“, notierten die Polizeibeamten in ihrem Bericht, der auch ans Jugenddezernat ging. Eine Anzeige wurde nicht gestellt. Am Folgetag kam es zu einem Krisengespräch mit dem Jugendamt. Das Ergebnis: Sophie dürfe bei der Mutter bleiben, wenn diese sich an neun Punkte halte. Zwei Tage später folgte die Inobhutnahme.

Pflegemutter setzt sich beim Gutachter für Mutter ein

Zunächst durfte Melanie Damme ihr Baby einmal die Woche für eine Stunde, begleitet von einer Sozialarbeiterin, sehen, von Juli an drei Mal pro Woche je zwei Stunden. Die Pflegemutter hat dies mit ermöglicht. Sie hat sich beim Gutachter für die Mutter eingesetzt und deren liebevolle Art gelobt.