Die Robinson-Jugendfarm bietet ab September Mittagessen und Hausaufgaben-Betreuung an. Die Kombination aus Jugendfarm, Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung bietet dabei ein attraktives Rundumpaket.

Botnang - Ab dem kommenden Schuljahr wird es auf der Robinson-Jugendfarm in Botnang ein Ganztagesangebot für Schüler geben. Damit wollen die Verantwortlichen der Entwicklung im Bereich der Ganztagsschulen und Schülerhäuser Rechnung tragen, wie der hauptamtliche Mitarbeiter der Einrichtung Am Buberlesbach, Dieter Keistan, erklärt: „Wenn nun ab September beide Grundschulen zum Schülerhaus geworden sind, gehen uns die Kinder auf der Jugendfarm verloren“, so der Diplom-Sozialpädagoge. Dem wolle man nun mit einem speziellen Angebot am Nachmittag entgegentreten.

 

Ein attraktives Rundumpaket

So wird es für die Schüler ab dem 16. September dienstags, mittwochs und freitags ab etwa 12.15 Uhr ein Mittagessen geben. Die Mädchen und Buben sollen nach Möglichkeit beim Kochen mit einbezogen werden. Nach dem gemeinsamen Zubereiten und Essen haben die Kinder dann Gelegenheit, in einem separaten Raum ihre Hausaufgaben zu machen. Ein Jugendfarm-Betreuer steht ihnen dabei unterstützend zur Seite. „Dabei geht es uns allerdings nicht darum, sicherzustellen, dass die Hausaufgaben auch alle gemacht werden“, wirft Dieter Keistan ein. „Das ist nicht unser Schwerpunkt, und wir sind ja auch keine Lehrer.“ Vielmehr bilde die gesamte Kombination aus Jugendfarm, Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung ein attraktives Rundumpaket. Dass ausgerechnet das – im Vergleich zu ähnlichen Angeboten an den Schulen selbst – für Eltern im Stadtbezirk interessant ist, hat sich laut Keistan in persönlichen Gesprächen mit ihnen herausgestellt. „Viele brauchen einfach nicht fünfmal die Woche nachmittags eine Betreuung für ihre Kinder, so wie das an den Ganztagsschulen und Schülerhäusern im Komplettpaket angeboten wird“, sagt er. Manchen Eltern würden zwei Nachmittage in der Woche reichen.

Zudem fänden es auch nicht alle Eltern gut, wenn ihre Kinder den ganzen Tag in der Schule verbringen würden. Die Örtlichkeit und Atmosphäre der Jugendfarm – mitten in der Natur – seien da Alleinstellungsmerkmale. „Da haben wir ein eigenes Profil, weil wir ja hauptsächlich eine Außenanlage sind“, so Keistan. Außerdem werde eine zu betreuende Gruppe auf der Jugendfarm maximal 15 Kinder haben – anders als an manchen Schulen, wo oft 50 bis 60 Kinder gleichzeitig betreut würden.

In Weilimdorf ist man komplett ausgebucht

Nach der Hausaufgabenbetreuung, die bis 15 Uhr geht, können sich die Kinder auf der Botnanger Jugendfarm noch für rund drei Stunden unter die offene Gruppe mischen und unter anderem die Hasen füttern, Töpfern oder mit Holz, Leder und Stoff werken. Eltern zahlen pro Kind, betreutem Wochentag und Schuljahr 144 Euro. Derzeit gibt es etwa eine Handvoll Anmeldungen, wie Dieter Keistan berichtet. Was die weitere Nachfrage bis Mitte September angeht, ist er optimistisch: „Ich bin in jedem Fall von unserem Angebot überzeugt“, sagt er.

Was auf der Jugendfarm in Botnang ab September ein Testprojekt ist, damit hat man auf der Jugendfarm in Weilimdorf schon einige Erfahrungen gesammelt. „Wir waren da schon ziemlich früh dabei“, sagt die hauptamtliche Mitarbeiterin Julia Steffen. Anfangs habe man – ähnlich, wie in Botnang ab dem kommenden Schuljahr – nur an ein paar Tagen die Kernzeitbetreuung für Kinder bis zur vierten Klasse angeboten. Aufgrund der großen Nachfrage mussten Steffen und ihre Kollegen jedoch bald aufstocken. Seit rund drei Jahren gibt es auf der Jugendfarm Weilimdorf dementsprechend von Montag bis Freitag jeweils ein warmes Mittagessen für die rund 42 Kinder. Danach blieben regelmäßig etwa 30 Mädchen und Buben bis zirka 16 Uhr auf der Farm und erhielten eine Hausaufgabenbetreuung. Und die Nachfrage reiße nicht ab. „Momentan sind wir ausgebucht und können niemanden mehr aufnehmen“, so Steffen. Im Gegenteil – sie und ihre Kollegen planen ihrerseits für das kommende Schuljahr ein entsprechendes Angebot für Fünft- und Sechstklässler. Auch für diese Schüler soll es jeden Tag unter der Woche ein warmes Mittagessen und danach eine Hausaufgabenbetreuung geben. Julia Steffen ist sich sicher: „Damit schließen wir ein Betreuungsloch.“