Beim Mittagstisch und in den Einführungsgruppen auf der Jugendfarm gibt es noch freie Plätze.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Das Konzept hat sich bewährt. Seit einigen Jahren kooperiert das Team der Jugendfarm Möhringen-Vaihingen mit der Außenstelle der Österfeldschule am Liasweg. Die Initiative ging von den Eltern aus. Sie suchten eine Alternative zum Schülerhaus. Denn die Nachmittagsbetreuung an den Grundschulen kann immer nur für ein komplettes Schuljahr und alle Wochentage gebucht werden. „Manchen Müttern und Vätern ist das zu viel“, sagt Thomas Lang. Er ist hauptamtlicher Mitarbeiter auf der Farm an der Balinger Straße und hat die Erfahrung gemacht: „Viele wollen nur an einzelnen Tagen eine Betreuung und auch dann oft nicht bis 17 Uhr.“

 

Darum bietet das Farmteam einen Mittagstisch an. Die Kinder werden am Liasweg abgeholt und zur Farm gebracht. Dort bekommen sie ein warmes Mittagessen und anschließend Hilfe bei den Hausaufgaben. „Insbesondere für ihre jüngeren Kinder wünschen sich die Eltern eine verlässliche und planbare Betreuung“, sagt Lang. Dem komme das Team mit dem Mittagstisch entgegen. Allerdings endet das Angebot um 15 Uhr. Danach können die Kinder bis zum Farmschluss auf dem Gelände bleiben – dann aber im offenen Betrieb. Das bedeutet, dass die Betreuer nur die Verantwortung übernehmen, so lange die Kinder auf dem Platz sind. Und kein Kind wird am Verlassen des Platze gehindert.

Den Mittagstisch gibt es für alle Kinder

Den Mittagstisch gibt es mittlerweile für alle Kinder. Allerdings gibt es den Abholdienst nur für den Liasweg. Und nur für die Kinder vom Liasweg dauert die Betreuung bis 15 Uhr. Für alle anderen dauert sie nur bis zur offiziellen Farmöffnung um 14 Uhr.

Gekocht wird übrigens im Farmhaus. Derzeit sucht das Team einen neuen Koch auf 450-Euro-Basis. Dieser braucht aber keine spezielle Ausbildung, sondern lediglich etwas Erfahrung im Umgang mit Töpfen und Kindern.

Das Team der Jugendfarm bietet den Mittagstisch dienstags bis freitags an. Die Zahl der Kinder ist auf 20 begrenzt. Anmeldungen sind noch möglich. Freitags gibt es noch freie Plätze, dienstags noch ein paar wenige Restplätze. Die Teilnahme am Mittagstisch kostet 13 Euro pro Monat und Tag. Für die Kinder der Schule am Liasweg sind es 20 Euro pro Monat und Tag.

Für das Team der Jugendfarm geht es beim Mittagstisch nicht nur darum, den Bedürfnissen der Eltern entgegenzukommen. Das Team möchte vor allem, dass der Platz für die Kinder attraktiv und die Zahl der Besucher konstant bleibt. Denn wegen der Schülerhäuser und der Entwicklung hin zur Ganztagsschule haben die Kinder immer weniger Zeit, um auf die Farm zu kommen. Aus dem gleichen Grund kooperiert die Farm mit dem Hort der Michael-Bauer-Schule. „Beide Maßnahmen zusammen haben dazu geführt, dass sich die Zahl der Kinder, die zu uns kommen, um fünf auf durchschnittlich 55 am Tag erhöht hat“, sagt Thomas Lang.

anemdlung für Einstiegsgruppen noch möglich

Darüber hinaus bietet die Farm wieder Einstiegsgruppen an. Diese richten sich vor allem an die Erstklässler und neue Farmkinder, die nicht zum Mittagstisch kommen. Die Mädchen und Jungen kommen einmal in der Woche auf die Farm und lernen das Gelände dann zusammen mit einem Mitarbeiter kennen. Vielen Kindern fällt es so auch leichter, neue Kontakte zu knüpfen. Die Einstiegsgruppe beginnt im Oktober. An welchem Tag sich die Kinder treffen, steht noch nicht fest. „Das wollen wir auch von den Bedürfnissen der Eltern abhängig machen“, sagt Lang. Das Angebot ist kostenlos. Wer will, kann sein Kinder für die Einstiegsgruppe vormerken lassen. Ein Anruf im Farmbüro genügt. In den Sommerferien bietet das Team auch wieder die „Farm für Frühaufsteher“ an. Die angemeldeten Kinder können dann bereits von 8 Uhr an auf das Gelände kommen. Weitere Infos dazu stehen im Internet.

Auch Flüchtlingskinder sind auf der Farm willkommen. Seit dem Frühjahr gibt es ein Projekt zur Begleitung und besseren Integration der Mädchen und Jungen. Im Rahmen der Integrationsoffensive bekommt die Farm 6800 Euro. Das Team hat mit dem Geld eine Stelle aufgestockt. Denn: „Für die Betreuung von Flüchtlingen brauchen wir vor allem personelle Kapazitäten“, sagt Lang. Er und seine Kollegen haben sich in den Unterkünften am Lautlinger Weg und in der Fasanenhofschule vorgestellt.

Immer wieder gibt es Aktionen, wie zum Beispiel die Fahrradwerkstatt. Vor einigen Wochen sind Mitarbeiter der Farm mit dem Traktor und einem Anhänger zum Lautlinger Weg gefahren, um Kinder und kaputte Fahrräder abzuholen. Dann ging es zurück zur Farm, wo die Mädchen und Jungen beim Reparieren der Räder halfen.