Frühestens im April 2018 kann das Jugendhaus in die angestammten Räume im Augustiner-Domizil ziehen.

Weil der Stadt - Die Elektrik ist Stein des Anstoßes für die Brandgutachter des Landratsamts gewesen. Im März 2016 schritten sie durch die Räume des Jugendhauses, von herumhängenden Kabeln und unsicheren Sicherungen war da die Rede. Für das selbstverwaltete Jugendhaus hieß es damals von einem Tag auf den anderen: Abschied nehmen, wegen Brandschutz gilt bis auf Weiteres: Betreten verboten!

 

Jetzt endlich ist die Sanierung des alten Augustinerkloster-Gebäudes so weit fortgeschritten, dass der Gemeinderat den Auftrag für eben jene Elektro-Arbeiten vergeben konnte. Für insgesamt 283 000 Euro wird die Esslinger Firma Barth und Kerner die Elektro-Installation von Grund auf erneuern. Weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht, sind zum Beispiel auch Brandschutzschalter notwendig. Im Dezember oder Januar sollen diese Arbeiten beginnen.

„Wir wissen, dass sich die Sanierung im Kloster schon echt lang hinzieht“, sagte Bürgermeister Thilo Schreiber bei der Gemeinderatssitzung, bei der auch einige Jugendhaus-Vertreter zuschauen. „Ich hoffe, dass ihr aber dieses Mal besser durch den Winter kommt.“

Jugendhaus bleibt vorerst im Spital

Denn um in diesem Jahr die kalte Jahreszeit besser zu überstehen, haben sich Bürgermeister und Jugendhaus erneut auf Suche begeben. Ins Spital war das Jugendhaus damals umgezogen. Im dortigen großen Saal aber ist es zugig und kalt. „Jetzt ziehen wir einen Stock höher“, berichtet Felix Mayer, der Vorsitzende des Jugendhaus-Vereines. „Wir hoffen, dass es dort minimal wärmer wird.“

Denn die Arbeit für die Ehrenamtlichen ist momentan nicht einfach. „Ja, im Spital war es schon katastrophal leer“, erzählt Felix Mayer. „Seitdem wir jetzt hochgezogen sind, ist es ein bisschen besser geworden.“ An alte Zeiten im Augustinerkloster können die Ehrenamtlichen in ihrer Notunterkunft aber lange nicht anknüpfen.

Damit alles so wird, wie es all die 42 Jahre davor gewesen ist, daran arbeiten Jugendhausverein und Stadtverwaltung momentan mit Hochdruck. Die Renovierung der Fassade ist schon abgeschlossen. „Anfangs waren nur Ausbesserungsarbeiten am Putz geplant“, berichtet Sandra Stotz vom städtischen Gebäudemanagement. „Leider war aber fast der ganze Putz lose und musste erneuert werden.“

Die alten Fenster machen Probleme

Im vergangenen Sommer hat die Stadt eine Fluchttreppe als Rettungsweg montieren lassen und – auch als Brandschutzmaßnahme – Trockenbauwände einsetzen lassen. Im Moment sanieren die Handwerker in allen Vereinsräumen das Parkett – also auch im zweiten Stock beim Roten Kreuz und beim griechischen Elternverein.

Derzeit läuft die Ausschreibung für die neuen Sanitär- und Toilettenanlagen, die dann ebenfalls Anfang des kommenden Jahres eingebaut werden sollen, genauso wie neue Türen im alten Gebäude. „Wegen der Türen war letzte Woche der Schreiner da“, berichtet Sandra Stotz.

Probleme bereiten zudem die alten Fenster. „Da mussten wir bei Abdichtungsarbeiten feststellen, dass fast alle Fenster – etwa 30 Stück – im ersten Obergeschoss nicht mehr zu gebrauchen sind“, erklärt Stotz. In diesem Zusammenhang wird auch deutlich, dass das Kloster unter Denkmalschutz steht. „Für die Fenster müssen wir jetzt erst auf die Rückmeldung und die Vorgaben des Denkmalamts warten“, sagt die Gebäudemanagerin. Bis Ende des Jahres stehen dann noch die Brandschutztüren auf dem Programm. Das nächste größere Projekt betrifft dann die Lüftungs- und Heizungsanlage.

So geht es weiter

Wann dann alles fertig ist? „Unser Wunsch für den Einzug der Jugendhäusler ist der April 2018“, wagt Sandra Stotz eine vorsichtige Prognose. „Dies hängt aber vor allem davon ab, ob die Elektriker und die anderen Handwerker rechtzeitig beginnen können.“

Der Jugendhaus-Vorsitzende Felix Mayer ist bei allen Arbeiten mit eingebunden. „Ja, die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung läuft mittlerweile super“, berichtet er. Er weiß indes, dass noch viel Arbeit auf ihn und seine Mitstreiter zukommt. Denn wenn im April 2018 tatsächlich der Einzug ansteht, sitzen sie zunächst in einem leeren Gebäude. „Derzeit planen wir unsere Theke, die wir selbst bauen“, sagt er.

Insgesamt mehr als eine halbe Million Euro gibt die Stadt dem derzeitigen Planungsstand zufolge aus. Das wird aber wahrscheinlich nicht reichen. Allein die Elektro-Installation ist jetzt bereits 36 000 Euro teurer als geplant. „Wir haben aber keine Alternativen“, sagt Bürgermeister Thilo Schreiber dazu. „Da wurde in den vergangenen Jahren auch viel an Gebäudeunterhalt versäumt.“