Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft verlängert ihre Kooperation mit dem Jugendtreff Lauchhau. Die SWSG unterstützt die Arbeit der Einrichtung mit 30 000 Euro jährlich.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Die Kooperation zwischen der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) und der Stuttgarter Jugendhaus gGmbH, der Trägerin des Jugendtreffs Lauchhau, wird für drei weitere Jahre fortgesetzt. Am Freitag unterzeichneten Sieghard Kelle, der Geschäftsführer der Jugendhausgesellschaft, und Samir Sidgi, Geschäftsführer der Wohnungs- und Städtebaugesellschaft, eine entsprechende Vereinbarung. Von 2016 bis 2018 unterstützt die SWSG den Jugendtreff mit jährlich 30 000 Euro. „Mit diesem Geld können wir unsere Sozialarbeiter einsetzen“, sagte Kelle. Der Jugendtreff sei für die Jugendlichen im Lauchhau eine Anlaufstelle, in der sie Beschäftigung sowie Ansprechpartner finden.

 

Das Angebot besteht seit mehr als zehn Jahren und hat sich laut Kelle positiv auf das Quartier ausgewirkt. Das bestätigte auch der Vaihinger Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt. „Durch das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter finden die Jugendlichen im Jugendtreff Möglichkeiten, mit Altersgenossen zusammenzukommen und sich zu engagieren“, sagte Meinhardt.

Der Treff hat den sozialen Brennpunkt Lauchhau entschärft

Das Wort Getto mochte keiner der Anwesenden gerne in den Mund nehmen, dennoch sei das Gebiet Lauchhau vor einigen Jahren ein sozialer Brennpunkt gewesen. Durch den Jugendtreff habe sich die Situation merklich gebessert. „Dank der Mitarbeiter hat sich der Brennpunkt aufgelöst“, sagte Frank-Otto Huber, der Leiter des Jugendtreffs Lauchhau. „Wir bieten den Jugendlichen die Angebote, die sie brauchen und suchen“, ergänzte Kelle.

Das sehen die Vertreter der SWSG genauso. „Dass unsere Unterstützung hier gut angelegt ist, zeigen die vergangenen Jahre“, sagte der Vorsitzende der SWSG-Geschäftsführung Samir Sidgi. Er lobte das Engagement der Mitarbeiter, ohne die „das Zusammenleben im Quartier nicht so reibungslos funktionieren würde“. „Sie bieten den Jugendlichen eine Orientierung in verschiedenen Lebensphasen und lassen ihnen Freiräume. Dabei haben sie eine gute Mischung gefunden“, attestierte Sidgi den Sozialarbeitern. „Wir wären verrückt, wenn wir etwas, das so gut funktioniert, nicht weiter unterstützen würden“, sagte Sidgi.

Jugendliche genießen das familiäre Miteinander

Im Jahr 2014 hätten rund 400 Jugendliche die Angebote des Jugendtreffs genutzt, erzählte der Jugendsozialarbeiter Axel Bodensteiner. Zusammen mit Katrin Kohler ist er hauptamtlich im Jugendtreff tätig, Renate Paparone unterstützt das Team als ehrenamtliche Mitarbeiterin. Rund ein Drittel der Jugendlichen komme aus Lauchhau, ein Drittel aus Lauchäcker und ein Drittel aus Büsnau, Vaihingen und anderen Stadtteilen, sagte Bodensteiner. Das Verhältnis von Jungen zu Mädchen liege bei 60 zu 40. „Die Arbeit funktioniert nur, weil wir ein gutes Team sind, mit dem wir viele Lebenssituationen abdecken können“, sagte Bodensteiner. „Wir strahlen die gute Stimmung im Team nach außen aus, das merken die Jugendlichen“, ergänzte Paparone. „Sie kommen sowohl zum Chillen zu uns als auch, wenn sie Probleme haben.“

Zu den Aktionen, die der Jugendtreff anbietet, gehörte im vergangenen Jahr etwa ein Weihnachtsbingo oder eine Weintraubenlese auf einem Weingut. Derzeit arbeitet die Einrichtung an einem Bandprojekt, das auf Initiative des Jugendforums entstanden ist. Zudem gibt es im Jugendtreff verschiedene thematisch geordnete Bastelkoffer, mit denen Freundschaftsbändchen, Schlüsselanhänger oder Schmuck hergestellt werden können. Er kooperiert auch mit der Steinbachschule und bietet Projekte für Schüler an. Einige der Jugendlichen, die über die Schule auf den Jugendtreff aufmerksam werden, kommen danach gerne wieder, sagt Katrin Kohler. „Hier ist ein richtig familiäres Miteinander entstanden“, so die Sozialarbeiterin.