Oliver Deutschle und Steffen Gerner kennen sich seit sie Kinder waren. Sie verbindet die Leidenschaft für Licht, Ton und die Technik dahinter. Dass sie kurz nach der Volljährigkeit eine Firma gründeten, liegt auch am KV Plieningen.

Plieningen - Irgendwann musste die Tischtennisplatte aus dem Hobbyraum weichen. Sie wurde verdrängt von Kabeln, Lautsprechern, Strahlern, Bühnenequipment. Denn so, wie aus dem Hobby der Nachbarjungs Oliver Deutschle und Steffen Gerner immer mehr ein veritabler Beruf wurde, sammelte sich in dem Kellerraum der Familie Gerner immer mehr Veranstaltungstechnik aller Art. Im April ist es zehn Jahren her, dass die damals gerade so Volljährigen ihre eigene Firma gegründet haben. Inzwischen unterstützen die beiden als x-tecc Veranstaltungstechnik beispielsweise die Landesgartenschau.

 

Firmengründung wegen Rechnung

Angefangen hat alles – im Wortsinn – ganz klein: „Seit wir kleine Stöpsel waren, haben wir im Keller Jugenddiscos gemacht“, erzählt Steffen Gerner. Schnell merkten die beiden Plieninger Jungs, dass sie auf einer Wellenlänge funken und sie sich beide für Technik interessieren. Zu Weihnachten wünschten sie sich Teile für ihre Ausstattung, nebenher betreuten sie Bands mit Tontechnik. „Irgendwann sind die Vereine auf uns zugekommen und haben uns gefragt, ob wir nicht ihre Feiern machen könnten“, sagt Gerner.

So war es auch 2006, als der KV Plieningen sein 100-jähriges Bestehen feierte. Dieser Auftrag wurde zur Initialzündung für die Firmengründung: „Als es dann hieß, man bräuchte dann auch mal eine Rechnung, haben wir gemerkt, dass es sich richtig lohnen würde, das professionell zu betreiben“, sagt der 28-Jährige. Die beiden Freunde machten sich ans Paragrafen-Lesen, um herauszufinden, was es alles braucht für das eigene Unternehmen. „Eigentlich haben wir die Firma gegründet, um für den KV Plieningen eine Rechnung schreiben zu können“, bilanziert der Entwicklungsingenieur bei dem Esslinger Unternehmen Festo zwinkernden Auges.

Nachbarn bleiben Nachbarn

Eine Dekade später können sich die Bilanzen von x-tecc sehen lassen. Eingedenk des Umstands, dass Deutschle und Gerner das Geschäft neben ihren Vollzeit-Jobs bei Festo und Bosch Veranstaltungen in Discos, Feuerwehr- und Vereinsheimen oder Konzerthallen mit Sound und Licht versehen, ist ein Jahresumsatz von 50 000 Euro im Jahr 2013 kein Pappenstiel. „2014 war es weniger, so 38 000, 40 000 Euro“, sagt der Elektrotechniker Oliver Deutschle. Sein Kompagnon, der sich als den investitionsbereiteren Part bezeichnet, klopft ihm auf die Schulter und meint mit foppendem Ton: „Da haben wir auch mehr ausgegeben.“ Generell seien sie eher auf Sicherheit bedacht und dass sie sich nicht das Genick brechen mit ihrer Firma.

Die beiden gehen miteinander um, wie es nur zwei können, die sich sehr gut kennen. Dass es „nur kleinere Streitereien“ gebe, wie der 29-jährige Deutschle sagt, liege daran, dass sie in die gleiche Richtung schauen. Denn sie sehen sich wöchentlich mindestens zwei- bis dreimal. Außerdem sind sie beide bei der Freiwilligen Feuerwehr Plieningen. Und obwohl sie nicht mehr in ihren Elternhäusern an der Maurenstraße wohnen, sind sie Nachbarn. Jetzt in Plattenhardt – und nicht mehr 300 Meter wie früher, sondern nur noch 50 Meter.

Zu Gesicht bekommen sich Deutschle und Gerner trotzdem meistens in dem Hobbykeller von einst. Wenn wieder eine Veranstaltung ansteht – wobei sich x-tecc laut Gerner die Rosinen unter den Aufträgen herauspicken kann – gilt es, einen firmeneigenen Anhänger oder auch mal einen 40-Tonner mit Equipment zu beladen. „Da merkt man dann, wer der Schaffer ist und wer nicht“, triezt Deutschle seinen Geschäftspartner und Kumpel. Sie ist stabil, ihre Wellenlänge.