Mehr als 1000 Haushalte haben es Anfang dieser Woche zu spüren bekommen: den Stromausfall in Sillenbuch. Leute waren im Supermarkt eingesperrt, und auch die Stadtbahn war einstweilen lahmgelegt.

Sillenbuch - Als ein Baggerführer am vergangenen Montagnachmittag bei Grabungsarbeiten in der Bernsteinstraße 130 ein Stromkabel unglücklich erwischt, soll eine große Stichflamme aus der Baustelle hervorgeschossen sein. Der Zwischenfall hat große Teile von Sillenbuch, Heumaden und Riedenberg lahmgelegt: 1000 Haushalte hatten plötzlich knapp eine Stunde lang keinen Strom mehr.

 

„Wir haben zuerst die Sicherung geprüft. Danach sind wir zu unseren Nachbarn, um zu schauen, ob sie auch betroffen sind“, erzählt Hans Dieter Künne aufgebracht. Er wohnt in Heumaden und war zufällig zu Hause, als sich der Stromausfall ereignete. Ein Anruf beim Notdienst des Energieversorgers EnBW habe etwas Licht ins Dunkel gebracht. Man habe ihm versichert, dass der Strom nach einer Stunde wieder da sein werde, so der 85-jährige Rentner. Nicht nur in den Haushalten verursachte der Ausfall große Verwirrung. „Ich wollte nur schnell zum Einkaufen fahren. Aber ich stand vor verschlossenen Türen“, erzählt Catherine Rommel. Die 50-Jährige wohnt in Heumaden und ahnte bis zu diesem Zeitpunkt nichts von einem Stromausfall. Vor einem Supermarkt an der Schenppstraße habe sich eine Traube von Menschen versammelt. „Drinnen war es dunkel, und die Leute waren einfach eingeschlossen“, schildert sie ihre Eindrücke von diesem Tag.

Nach 69 Problem komplett behoben

Um 16.25 Uhr fiel in vielen Teilen Sillenbuchs der Strom aus. Techniker rückten an und nahmen eine Umschaltung vor. 54 Minuten später gab es in den ersten Haushalten wieder Elektrizität, sagt der Sprecher der EnBW, Hans-Jörg Groscurth. Nach 69 Minuten sei das Problem komplett behoben gewesen. Das Kabel, das etwa 10 000 Volt führt, wurde anderntags repariert.

Auch die Stadtbahn war von dem Stromausfall betroffen. Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) meldete, dass es auf den Linien der U7, U8 und U15 zu Verspätungen kam. Die Strecke war laut einer Online-Meldung zwischen den Haltestellen Ruhbank und Ruit bis etwa 17.30 Uhr unterbrochen. Mit Schäden bei elektrischen Geräten sei nicht zu rechnen, so Hans-Jörg Groscurth von der EnBW. Nur äußerst sensible Geräte wie beispielsweise Produktionsmaschinen reagieren empfindlich auf Spannungsschwankungen.

Bewohner, deren elektrische Geräte wider Erwarten doch durch den Stromausfall beschädigt worden sind, gehen nicht leer aus. Im Fall einer Störung hafte zwar der Verursacher, aber in diesem Fall übernehme die EnBW die Verantwortung, so der Sprecher. Betroffene können sich über die Hotline von Netze BW melden.

Kontakt für Betroffene:

Schadenshotline:
08 00/3 62 90 00