Donald Trump betraut einen dritten Manager der Investmentbank Goldman Sachs mit einem Spitzenamt. Leer geht dagegen einer seiner treuesten Unterstützer im Wahlkampf aus.

New York - Der designierte US-Präsident Donald Trump holt einen weiteren Manager der Investmentbank Goldman Sachs an seine Seite. Nach übereinstimmenden Medienberichten will er den 56 Jahre alten Gary Cohn aus der Spitze der Investmentbank zu seinem wichtigsten Wirtschaftsberater machen. Keinen Spitzenposten wird es dagegen für den New Yorker Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani geben. Wie Trump mitteilte, schied der 72-Jährige aus dem Rennen um das Amt des Außenministers aus.

 

Cohn soll den Berichten zufolge an die Spitze des nationalen Wirtschaftsrates rücken und damit die gesamte Wirtschaftspolitik koordinieren. Anders als Kabinettsmitglieder müsste er nicht vom Senat bestätigt werden.

Giuliani ist eigentlich Favorit gewesen

Mit Cohn würde Trump bereits die dritte Position mit einem Goldman-Sachs-Banker besetzen. Der designierte Finanzminister Steve Mnuchin arbeitete für das Unternehmen, ebenso wie Trumps Chefstratege im Weißen Haus, Stephen Bannon. Während des Wahlkampfs hatte Trump noch über einen längeren Zeitraum immer wieder betont, seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton werde von Goldman Sachs „total kontrolliert“.

Darüber hinaus benannte Trump den australisch-amerikanischen Manager Andrew Liveris zum Chef eines Ausschusses, der für US-Produktionen werben soll. Die Gruppe habe den Auftrag, Wege zu finden, Industrie in die USA zurückzubringen, sagte Trump.

Wie er weiter mitteilte, ließ Giuliani - einer seiner lautstärksten Unterstützer im Wahlkampf - bereits Ende November seinen Namen von der Liste der Außenministerkandidaten streichen. Medienberichten zufolge hat sich Trump darüber geärgert, dass der Ex-Bürgermeister das Amt des Außenministers zu öffentlich für sich reklamiert habe. Er sei eigentlich Favorit für diese Position gewesen.

Sponsoren haben gute Chancen auf Regierungsämter

Trump betonte aber, er könne sich zu einem späteren Zeitpunkt ein wichtiges Regierungsamt für Giuliani vorstellen. Dieser selber ließ erklären, er werde sich nun mit noch größerem Enthusiasmus seiner Anwalts- und Beratungsfirma widmen.

Als Kandidaten für den Posten werden derzeit der Ex-Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, der Präsident und Geschäftsführer des Mineralölkonzerns ExxonMobil, Rex Tillerson, der frühere CIA-Direktor David Petraeus und Ex-Admiral James Stavridis gehandelt.

Gute Chancen auf Regierungsämter haben offenbar diejenigen, die den Wahlkampf Trumps großzügig gesponsert hatten. Die „Washington Post“ berichtete, mit der Wahl von Andrew Puzder zum Arbeitsminister habe Trump nun bereits sechs seiner großen Spender für seine Regierung ausgewählt. Zusammen mit ihren Familien hätten Trumps Kandidaten 11,6 Millionen Dollar (10,98 Millionen Euro) gegeben, um dessen Präsidentschaft, seine Lobbygruppen und das Republikanische Nationalkomitee zu unterstützen.