An was starb der einsame Wolf, der seit Wochen für Wirbel im Südwesten sorgte? Das soll nun eine Obduktion klären - und er kommt in die Röhre.

Berlin/Freiburg - Der tote junge Wolf aus dem Südwesten kommt wohl in die Röhre: „Meistens lässt sich mittels Computertomographie die Todesursache feststellen“, sagte ein Sprecher des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Dorthin wurde der am Samstag im Schluchsee gefundene Wolfskadaver zur Obduktion geschickt. Die Untersuchungen dürften länger dauern, da für die Forschung auch Angaben unter anderem zur körperlichen Verfassung des Tieres erfasst und die DNA ausgewertet werden. „Die Ergebnisse werden in einer Datenbank hinterlegt.“

 

In der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg waren bei einer ersten Untersuchung im Brustbereich des toten Tieres Verletzungen festgestellt worden. Stammen sie von einem Schuss oder anderer Gewalteinwirkung? Micha Hertfelder, Wolfsexperte beim Freiburger Forschungsinstitut, will sich dazu nicht äußern. Er verweist auf die Ergebnisse aus Berlin, die in etwa zwei Wochen vorliegen sollen.

Präparat eines männlichen Jungtiers im Rosensteinmuseum

Das Leibniz-Institut ist in Deutschland die zentrale Einrichtung zur Untersuchung toter Wölfe. In den vergangenen 15 Jahren sind dort 160 Kadaver obduziert worden. 18 Tiere wurden mutwillig getötet, in einem Fall wurde sogar der Kopf abgetrennt und wohl als Trophäe mitgenommen, vermuten die Forscher. Die meisten Wölfe seien aber bei Verkehrsunfällen gestorben. Sind Fell und Knochen der toten Tiere gut erhalten, bekommen die Bundesländer sie auf Wunsch zurück.

Baden-Württemberg hat davon bisher immer Gebrauch gemacht: Ein männliches Jungtier, das 2015 in der Nähe von Merklingen (Alb-Donau-Kreis) starb, ist seit einem Jahr als Präparat im Stuttgarter Rosensteinmuseum zu sehen. Das Skelett eines weiteren Wolfs, der auf der Autobahn bei Lahr überfahren worden war, wurde dem Naturkundemuseum Karlsruhe zur Verfügung gestellt.