Wegen des frostigen Wetters mit tiefen Minusgraden öffnet die Stadt Stuttgart eine weitere Notunerkunft für Obdachlose. In zwei alten Schulpavillons im Stadtteil Sillenbuch, wo bis vor Kurzem Flüchtlinge lebten, stehen Stockbetten mit 32 Plätzen bereit.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Wegen der anhaltenden Kälteperiode mit teils sehr tiefen Minusgraden öffnet die Stadt eine weitere Notunterkunft für Obdachlose. In zwei ehemaligen Schulpavillons an der Gorch-Fock-Straße in Sillenbuch, wo bis vor Kurzem Flüchtlinge untergebracht waren, könnten bis zu 60 Personen Platz finden. Sozialamtsleiter Stefan Spatz schätzt aber, dass lediglich „ein bis zwei Dutzend“ Menschen dort Unterschlupf suchen werden. Die Gebäude sollen längstens bis März dafür genutzt werden.

 

Zwei Unterkünfte hat die Stadt bereits in Betrieb, an der Hauptstätter Straße (50 reguläre und neun Notplätze) und an der Villastraße im Osten (44 Plätze), doch die sind mittlerweile belegt. Sozialbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) sagt: „In Stuttgart muss niemand im Freien übernachten – niemand darf erfrieren. Jetzt, wo es so bitterkalt ist, steigt der Bedarf an zusätzlichen Übernachtungsplätzen.“

Auch der Kältebus ist weiter unterwegs

Die Stadt hat zwar auch in den Vorjahren noch eine dritte Unterkunft genutzt, an der Leobener Straße in Feuerbach, doch die hat nur zwölf Plätze. „Das wird diesmal nicht reichen“, vermutet Stefan Spatz. Um zuletzt nicht zwei zusätzliche Unterkünfte betreiben zu müssen, hat man sich für die beiden Schulpavillons in Sillenbuch entschieden. Diese stehen von Freitag an mit Doppelstockbetten für 32 obdachlose Menschen zur Verfügung.

Nach den Erkenntnissen der Stadt leben in Stuttgart zwischen 100 und 150 Menschen auf der Straße. Selbst bei dem aktuellen Frostwetter wollen aber nicht alle in eine Unterkunft. Für diese Gruppe setzt die Stadt schon seit geraumer Zeit noch den sogenannten Kältebus ein, der die bekannten Schlafplätze anfährt.