Der Kaffeewasserbrunnen an der Hermann-Lenz-Höhe ist in die Jahre gekommen. Die Stiftung Stuttgarter Brünnele und das Tiefbauamt wollen ihn nun umfassend sanieren – sogar ein Klangstein soll installiert werden.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Wir wollen zwei Projekte parallel schultern“, erklärte Peter H. Haller von der Stiftung Stuttgarter Brünnele während der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Nord. Dies sei möglich, da die Stiftung Geld angesammelt habe, um vor dem Wilhelmspalais am Charlottenplatz einen Brunnen zu errichten: „Daraus wird aber nun nichts.“ Davon profitiert nun der Norden: gemeinsam wollen die Stiftung und das städtische Tiefbauamt in diesem Jahr zwei Brunnen im Bezirk sanieren, einmal den Kaffeewasserbrunnen bei der Hermann-Lenz-Höhe am Weißenhof und den Gute-Hirte-Brunnen an der Martinskirche.

 

Ein Klangstein soll installiert werden

Das größere Projekt der beiden ist der Kaffeewasserbrunnen. „Das Baujahr ist um 1950, vielleicht ist der Brunnen sogar älter, unsere Unterlagen geben das nicht her“, erklärte Bernd Sauer, der beim Tiefbauamt für die Brunnen zuständig ist. Im Zuge der Sanierung soll der Brunnen vom Straßenrand in die Mitte der angrenzenden Grünanlage Hermann-Lenz-Höhe verlegt werden. Ein Trinkwasseranschluss soll installiert und die Brunnentechnik auf den neuesten Stand gebracht werden. Zusätzlich soll der Brunnen um einen sogenannten Klangstein erweitert werden: „Ein Teil des Wassers sickert in den Stein, dort befindet sich ein Hohlraum mit Wasserspiegel, das Wasser tropft darauf und erzeugt so einen Klang“, erklärte Bernd Sauer.

Gestaltet wird dieser Klangstein von dem japanischen Bildhauer und Künstler Shinroku Shimokawa, der an der Kunstakademie am Weißenhof studiert. Außerdem sehen die Pläne vor, zwei Sitzgelegenheiten und eine ebenerdige Tränke für Tiere anzufügen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 70 000 Euro, 40 000 Euro übernimmt die Stiftung Stuttgarter Brünnele, der Rest kommt aus dem Budget des Tiefbauamts. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf rund 1500 Euro. Die Sanierung soll im Frühjahr 2015 abgeschlossen sein.

Kunst und Kultur sollen einfließen

„Ähnlich wie beim Sternenbrunnen wollten wir beim Kaffeewasserbrunnen Kunst und Kultur hineinbringen“, erklärt Peter H. Haller auf Nachfrage. Die anfängliche Idee, den Namen des Brunnens mit der bildlichen Darstellung einer Kaffeekanne zu symbolisieren, wurden wieder verworfen. Haller nahm schließlich Kontakt mit der Kunstakademie und ihrer Rektorin Petra von Olschowski auf. So kam der Kontakt zu Shinroku Shimokawa zustande. „Wasser und Klang zu verbinden, das ist mal etwas ganz anderes“, findet Haller.