Neuer Regierungspräsidentin wurde am Dienstag ihre Ernennungsurkunde übergeben.

Karlsruhe - Mit Nicolette Kressl hat Baden-Württemberg vom 1. Juni an die zweite Frau im Amt des Regierungspräsidenten. Vor rund 500 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur wurde Kressl am Dienstag ihre Ernennungsurkunde von Innenminister Reinhold Gall (SPD) übergeben. Zugleich wurde ihr Vorgänger Rudolf Kühner verabschiedet, der in den Ruhestand geht.

 

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kressl ist nach Bärbel Schäfer (parteilos) vom Regierungspräsidium Freiburg die derzeit zweite Chefin der insgesamt vier Behörden im Bundesland. Schäfer hatte ihr Amt im April angetreten.

"Regierungspräsidien werden an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geraten"

Kressl wird in den kommenden Jahren auch den geplanten Stellenabbau in ihrer Behörde begleiten müssen: Bis zum Jahr 2020 sollen 15 Prozent der rund 4000 Stellen an den vier baden-württembergischen Regierungspräsidien abgebaut werden. „Die Regierungspräsidien werden an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geraten“, sagte Gall. Das Stellenabbauprogramm sei sehr ehrgeizig, fügte Finanzminister Nils Schmid (SPD) hinzu.

Um die Chefposten in den Regierungspräsidien hatte es in den Wochen davor heftiges Gezerre gegeben. Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) wollte ursprünglich alle vier Regierungspräsidenten auf einen Schlag auswechseln, war nach heftiger Kritik daran aber zurückgerudert. Zunächst im Amt bleiben sollen in Stuttgart Johannes Schmalzl und der Chef der Tübinger Behörde, Hermann Strampfer.