Am Dienstagabend gingen erneut Anhänger der Pegida-Bewegung in Karlsruhe auf die Straßen, dort trafen sie auf mehrere hundert Gegendemonstranten und Polizeikräfte. Zwischen Letzteren kam es zu Zwischenfällen.

Karlsruhe - Am Rande des Aufzugs der rechtsgerichteten Pegida in Karlsruhe ist es am Dienstagabend zu Zusammenstößen zwischen Polizeikräften und Gegendemonstranten gekommen. Beamte setzten Tränengas und Schlagstöcke ein, um Pegida-Gegner daran zu hindern, Absperrungen zu überwinden. Ob es Verletzte gab, war zunächst unklar.

 

Bei der Auftaktkundgebung mit etwa 70 Pegida-Anhängern kündigte ein Sprecher an, weiter im Zwei-Wochen-Rhythmus demonstrieren zu wollen. „Wir machen keine Sommerpause.“

Es war bereits das neunten Mal seit Ende Februar, dass Anhänger der Pegida-Bewegung Parolen gegen den Islam und Armutsflüchtlinge auf die Straßen der Karlsruher Innenstadt trugen. Die Polizei trennte ihre Versammlung von mehreren hundert Gegendemonstranten. Diese stellten sich mit Straßentanz, Seifenblasen und Trillerpfeifen den Deutschlandfahnen des Pegida-Aufzugs entgegen. Am Sonntag waren bei Protesten gegen die erste Pegida-Kundgebung in Stuttgart sechs Polizisten verletzt worden.

Der Karlsruher Gemeinderat verabschiedete kurz vor dem Pegida-Aufzug eine Resolution „gegen alle Bestrebungen, die Nationalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit propagieren“. Unter den Teilnehmern und Rednern der Pegida-Versammlungen seien auch zahlreiche Rechtsradikale. Als Sitz des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesgerichtshofs sehe sich die Stadt Karlsruhe in besonderer Verantwortung, „an der Verwirklichung und Sicherung unserer demokratischen Werte und der Menschenrechte mitzuarbeiten“.

Für den kommenden Samstag hat die Stadt zu einem Aktionstag für Toleranz und Vielfalt aufgerufen.