Der Jurist wird erneut im Wahlkreis Karlsruhe-Stadt für die CDU in den Bundestagswahlkampf ziehen. Ganz ohne Kritik lief das aber nicht ab: 100 Delegierte stimmten offen gegen Wellenreuther oder gaben ihren Stimmzettel nicht ab.

Karlsruhe - Der Jurist Ingo Wellenreuther wird erneut im Wahlkreis 271, Karlsruhe-Stadt, für die CDU in den Bundestagswahlkampf ziehen. Am Freitagabend kürte ihn eine Mitgliederversammlung der Partei mit 265 Stimmen zum Wahlkreiskandidaten. Rund 50 Stimmzettel wurden nicht abgegeben, 52 Mitglieder stimmten mit „Nein“. Es ist die vierte Kandidatur des 53-Jährigen seit 2002. Im Vorfeld hatten rund 100 Parteimitglieder sich kritisch geäußert und verlangt, dass vor der Nominierung zuerst die Wahlschlappe bei der OB-Wahl im Dezember „gründlich aufgearbeitet werden“ müsse. Wellenreuther, der auch CDU-Kreisvorsitzender ist, war überraschend deutlich dem Mitbewerber von SPD und Grünen, Frank Mentrup, unterlegen, und hatte nur rund 35 Prozent der Stimmen erreicht.

 

„Die vergangenen sechs Wochen waren die schlimmsten meines Lebens“, sagte Wellenreuther nun. Der Ex-EnBW-Chef Gerhard Goll, der als langjähriges CDU-Parteimitglied offiziell im Unterstützerkreis des OB-Kandidaten Frank Mentrup aktiv war, hatte ihm seine Unterstützung für den Bundestag zugesichert.