Die Ex-Karstadt-Baustelle ragt bis Februar in die Königstraße hinein. Die Immobilie ist verkauft worden. Neuer Eigentümer ist offenbar die Investmentgesellschaft Union Investment mit Hauptsitz in Frankfurt.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung hat die ehemalige Karstadt-Immobilie an der Ecke Schulstraße/Königstraße den Besitzer gewechselt. In Handelskreisen heißt es, dass die österreichische Signa Holding das Karstadt-Haus an die Investmentgesellschaft Union Investment mit Hauptsitz in Frankfurt verkauft hat. Signa-Pressesprecher Robert Leingruber wollte den Verkauf auf StZ-Nachfrage weder dementieren noch bestätigen. Die Union-Investment-Pressestelle war trotz mehrmaliger Versuche für eine Stellungnahme in dieser Sache nicht zu erreichen. Nach Angaben von Robert Leingruber kümmert sich die Signa aber weiterhin um das Projektmanagement für die Baustelle.

 

Das Flanieren im oberen Bereich der Königstraße ist wegen der Baustelle derzeit alles andere als vergnügungssteuerpflichtig. Die Fassadenarbeiten am ehemaligen Karstadt-Gebäude haben begonnen. Das Gebäude wurde weiträumig eingezäunt. Der Bauzaun ragt mit elf Metern Tiefe weit in die Einkaufsmeile hinein.

Baustelle bleibt bis zum Herbst 2017

Die Engstelle wird nach Angaben der Stadt Stuttgart bis mindestens Februar noch so bleiben. Danach werde die Baustelle zwar wieder etwas schmaler, erklärt Jana Braun von der Pressestelle der Stadt. Die Baustelleneinrichtung selbst wird aber bis Herbst 2017 so bleiben.

Das hat Folgen für den Wochenmarkt, der auf dieser Höhe der Königstraße sein Ausweichquartier hat, wenn auf dem Marktplatz selbst Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt oder das Weindorf stattfinden. „Dann wird das Ausweichareal für den Wochenmarkt weiter in Richtung Rotebühlplatz verlegt“, so die Pressesprecherin weiter. Für die Karstadt-Baustelle und die Stände des Wochenmarktes wäre schlicht kein Platz mehr nebeneinander.

City-Managerin Bettina Fuchs ist über die Dimension der Baustelle nicht ganz so glücklich. „Es ist extrem wichtig, dass an dieser Stelle noch genügend Platz für den ,Durchgangsverkehr’ ist“, erklärt Fuchs. Die Citymanagerin sorgt sich nicht nur um den reduzierten Platz für Flanierer im oberen Bereich der Einkaufsmeile, sondern auch um die Belange der benachbarten Händler. Schließlich drohe denen im schlimmsten Fall ein Verlust an Frequenz. „Auf der anderen Seite bringt eine ganz schmale Baustelle, die dafür noch länger dauert, auch nichts“, sagt Fuchs.

City-Initiative ist kaum in Planung der Baustelle involviert

Anfangs sei die City-Initiative Stuttgart in die Planung der Baustelle eng involviert gewesen, in der jüngeren Vergangenheit sei es aber schwierig gewesen, aufgrund der neuen Eigentumsverhältnisse die richtigen Ansprechpartner zu finden. „Wir wollen die Baustelle nicht verkomplizieren, im Gegenteil, wir wollen nur die Anrainer und die Kunden der Königstraße über die Baustelle besser informieren“, so Fuchs.

Während die Baustelle von vorne also nicht zu übersehen ist, wird auch hinter dem ehemaligen Karstadt-Gebäude intensiv gebaut, seit kurzem steht auf der ehemaligen Karstadt-Tiefgarage ein Kran. Und wegen der Dauerbaustelle hat sich bereits der erste Anrainer vom Joseph-Süß-Oppenheimer-Platz verabschiedet.

Die Kaffee-Bar Eight days a week hat ihren Betrieb hinter dem Karstadt eingestellt. „Am Ende hat sich kaum noch ein Kunde zu uns verirrt“, sagt Matthias Pfeiffer, der an dieser Stelle Espresso, Filterkaffee und Bio-Eis verkauft hat. Pfeiffer sucht derzeit nach einer neuen Bleibe für seine Kaffee-Bar.

Das sanierte Karstadt-Gebäude dürfte für Pfeiffer dabei eher nicht in Frage kommen. In Handelskreisen gilt weiterhin Primark mit einer zweiten Filiale nach dem Milaneo als gesetzt für das Gebäude an der Ecke Schulstraße/Königstraße.