Derzeit liegt der Stadt ein Bauantrag des Eigentümers vor. Das Gebäude an der Königstraße soll aufgeteilt werden. Offenbar ist der Eigentümer auf der Suche nach internationalen Filialisten aus dem Einzelhandel.

Stuttgart - Fest steht: die Karstadtfiliale in Stuttgart wird schließen. Alles weitere scheint derzeit jedoch offen. Auch wann das Warenhaus an der Königstraße geschlossen wird, ist noch nicht sicher.

 

Die Immobilie ist im Besitz der Signa-Holding, zu der auch Karstadt selbst gehört. Der Eigentümer hat der Stadt einen Bauantrag vorgelegt. Demnach sollen in den oberen beiden Stockwerken Büros eingerichtet werden. Im Untergeschoss hin zur Turmstraße soll es ein Café geben. Der bisherige Ausgang zur Schulstraße soll in einen Laden verwandelt werden. Im restlichen Gebäude sollen weitere vier Einzelhändler unterkommen. „Vorgesehen sind völlig unterschiedliche Größen, von klein bis hin zu mehreren Stockwerken“, sagt Matthias Hahn (SPD), der Stuttgarter Baubürgermeister. „Konkrete Namen von Mietern kennen wir bislang jedoch nicht“, so Hahn. Der Antrag wird bei der Stadt aktuell bearbeitet. „Der Umbau wird recht aufwendig. Die ganzen Rolltreppen werden beispielsweise entfernt“, so der Bürgermeister. „Das wird eine anständige Baustelle.“

Baubürgermeister setzt auf Handel

Der Idee einer Stuttgarter Werbeagentur, anstelle von Handel in der Immobilie einen Art Technik-Freizeitpark mit E-Kart-Bahn zu installieren, räumt der Bürgermeister nur wenig Chancen ein. „Da kommen Läden rein“, ist sich Hahn sicher. Axel Meyer, der Verantwortliche der Agentur Weik, verteidigt seine Pläne: „Wenn man die Königstraße retten will, geht das nicht mit Handel.“ Aus diesem Grund setzt Meyer nun auf direkte Gespräche mit dem österreichischen Eigentümer. „Wir werden mit Signa klären, was möglich ist.“ Der Eigentümer bewirbt sein Objekt in Stuttgart seit dem Aus von Karstadt auf seiner Internetseite so: „Der Standort bietet Potenzial für Filialisten, welche nach innerstädtischen Flächen suchen, die aufgrund des Flächenmangels in den letzten Jahren nicht bedient werden konnten.“ Namen wie der der irischen Billig-Modekette Primark werden in Immobilien- und Handelskreisen als heiße Kandidaten für eine Neueröffnung an dieser Stelle gehandelt. Doch auch der Eigentümer will derzeit noch keine Namen bestätigen.

Lange werden die Verantwortlichen jedoch nicht mehr schweigen können. Bisher wurde stets der 30. Juni 2015 als letzter Tag von Karstadt in Stuttgart genannt. „Es kann gut sein, dass wir früher aufhören“, erklärt nun jedoch Gabriele Post, die Filialleiterin an der Königstraße. Auch hier sei noch nichts entschieden, sagt sie. Sie vermutet, dass auch diese Entscheidung von der Vermarktung der Immobilie abhängt.