Trotz des Protests ihrer Geschwister: Susanne Filbinger-Riggerts umstrittenes Buch über die Tagebücher ihres Vaters liegt seit Donnerstag in den Buchhandlungen.

Stuttgart - Das umstrittene Buch über die Tagebücher des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger (CDU) liegt seit Donnerstag in den Buchhandlungen. Erhältlich sei eine um direkte Tagebuch-Zitate bereinigte Version, sagte eine Sprecherin des Campus Verlags in Frankfurt. In „Kein weißes Blatt“ setzt sich die älteste Tochter Filbingers, Susanne Filbinger-Riggert, mit ihrem Verhältnis zum Vater auseinander.

 

Geschwister der Autorin hatten die Veröffentlichung verhindern wollen, weil sie Persönlichkeitsrechte des 2007 verstorbenen Filbingers verletzt sehen. Über eine einstweilige Verfügung zu einem Verkaufsstopp hatte das Landgericht Hamburg laut Angaben des Anwalts der Geschwister vom Donnerstagmittag noch nicht entschieden. Filbinger war 1978 zurückgetreten, nachdem bekanntgeworden geworden war, dass er in der Nazi-Zeit als Marinerichter an Todesurteilen beteiligt war.

„Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass die Autorin über ihre persönlichen Erebnisse, den Fund und auch den Inhalt der Tagebücher sprechen und auch schreiben darf“, sagte die Verlagssprecherin. Eine zunächst gedruckte erste Version mit Zitaten wurde eingestampft. Über die Höhe der Erstauflage wollte sie keine Angaben machen.