Die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes habe sich der „Missachtung der Unschuldsvermutung“ schuldig gemacht, so Michel Platini. Daher beabsichtigt der gesperrte Uefa-Präsident auch am Freitag nicht auszusagen.

Paris - Der gesperrte Uefa-Präsident Michel Platini will am Freitag nicht zur entscheidenden Anhörung vor der rechtsprechenden Kammer der Fifa-Ethikkomission erscheinen. Der Chef der Europäischen Fußball-Union begründete seinen Verzicht auf eine erneute Aussage mit einer angeblichen „Missachtung der Unschuldsvermutung“ durch die Ethikhüter des Weltverbands, wie Platinis Anwälte am Mittwoch mitteilten.

 

Dem Uefa-Präsidenten und dem ebenfalls suspendierten Fifa-Chef Joseph Blatter wird eine dubiose Zwei-Millionen-Franken-Zahlung im Jahr 2011 an Platini vorgeworfen. Nach Darstellung der Fußball-Funktionäre handelt es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Dienste aus den Jahren 1998 bis 2002.

Platini bezieht sich mit seinem Vorwurf gegen die Ethikkommission auf angebliche Aussagen eines Sprechers der ermittelnden Kammer, die eine lange Sperre für den Franzosen gefordert hatte. Sprecher Andreas Bantel hatte jedoch schon am Wochenende betont, diese Aussagen über Belege für korruptes Verhalten Platinis und eine bereits feststehende mehrjährige Strafe für den 60-Jährigen wegen diverser anderer Verstöße seien falsch wiedergegeben worden.