Der Marmorquader, der bis vor kurzem zentrales Gestaltungselement des Rathaus-Brunnens in Rommelshausen war, lagert auf dem Gelände der Kläranlage – ziemlich achtlos aufgestellt.

Kernen - Ein trauriges Bild gibt der einst strahlend weiße Marmorquader ab, aus dessen Öffnung zu besseren Zeiten vor dem Rathaus in einem ständig wechselnden Spiel das Wasser sprudelte und in einen kontrastierend schwarzen Brunnentrog floss. Zur quadratischen Grundfläche des Steins passte die ebenfalls quadratisch angelegte Umgebung in wohlabgemessenen Proportionen. Ein wohltuender Anblick gelungener Kunst.

 

Und jetzt: Trockengelegt, zwar noch aufrecht, aber ohne Unterlage leicht geneigt, steht der Stein ohne sein Umfeld, gewissermaßen amputiert, auf dem nicht befestigten Lagerplatz, mitten im Dreck, in der Kläranlage Haldenbach in Stetten in liebloser Umgebung. Er verwirrt, so wie er unpassend hinter dem Zaun und hinter den Mengen gelagerter Sandsteinblöcke hervorragt, das Auge der Spaziergänger. So ist der Kern eines umgerechnet einst etwa 100 000 Euro teuren Kunstwerks gelagert. Der Abtransport von der Baustelle des Bürgerhauses, der er weichen musste, scheint auch Macken am zuvor weitgehend unbeschädigten Marmor verursacht zu haben.

Hier handelt es sich auch um einen Wertgegenstand im Besitz der Allgemeinheit. Er sollte dringend wieder einen repräsentativen Platz einnehmen. Viele Menschen sagen: vor dem Rathaus.